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Buchneuerscheinung

Literatur und Lesung: Der neue Roman von Kazuo Ishiguro „Der begrabene Riese“

Literatur und Lesung: Der neue Roman von Kazuo Ishiguro „Der begrabene Riese“

Literatur und Lesung: Der neue Roman von Kazuo Ishiguro „Der begrabene Riese“Britannien im fünften Jahrhundert nach Christus. Die Römer haben sich zurückgezogen, die Angelsachsen sind noch nicht richtig angekommen und eine Minderheit unter den Einwohnern Britanniens, in dem jede Bevölkerungsgruppe um Vorherrschaft ringt. Das Land ist in einem Übergangsstadium, verwüstet durch Kämpfe, unheimlich und voller unbekannter Gefahren.

Hier leben Axl und Beatrice. Das Paar gilt in seinem Dorf als Außenseiter und ist dort nicht wohl gelitten. Sie beschließen, fortzuziehen und ihren Sohn zu suchen, den sie lange nicht gesehen haben. Eine phantastische, gefährliche Reise beginnt, während die beiden merken, dass in Britannien Veränderungen heraufziehen, die nicht nur für das Land, sondern auch für sie weitreichende Bedeutung haben werden.

Kazuo Ishiguro schrieb Weiterlesen »Literatur und Lesung: Der neue Roman von Kazuo Ishiguro „Der begrabene Riese“

Literatur: „Schweine“ von Thomas Macho

Literatur: „Schweine. Ein Portrait“ von Thomas Macho

Literatur: „Schweine“ von Thomas Macho„Du Schwein!“ brüllen wir Menschen an, die uns verletzt oder hintergangen haben. „Du Schwein“, sagen wir jemandem, der unordentlich und unsauber ist und „Da hast du aber Schwein gehabt“, wenn ein Freund glücklich aus einer Situation herausgekam. Neben der sprachlich-metaphorischen Ebene dient uns das Schwein aber auch als Nutztier: Wir züchten, mästen und schlachten es und gerade jetzt, im Sommer, landet es nicht selten säuberlich aufgeteilt auf unserem Grill.

Der Kulturwissenschaftler Thomas Macho (geb. 1952 in Wien) hat sich unseres liebsten Schimpfwort- und Fleischlieferanten angenommen. Denn die Wissenschaft weiß längst: Das Schwein ist physiologisch uns Menschen sehr ähnlich. Die erste Transplantation einesWeiterlesen »Literatur: „Schweine. Ein Portrait“ von Thomas Macho

Literatur: David Le Breton „Lob des Gehens“

Literatur: David Le Breton „Lob des Gehens“

Gehen. Flanieren. Bummeln. Über den Wert des langsamen Fortschreitens und der gleichzeitigen Betrachtung der Welt mit den Augen, aber auch mit dem Denken, gibt es bereits einiges zu lesen. Eines der bekanntesten Werke hierzu ist sicher „Spazieren in Berlin“ von Franz Hessel. Der französische Soziologe… Weiterlesen »Literatur: David Le Breton „Lob des Gehens“

Literatur: Ulrich L. Lehner „Mönche und Nonnen im Klosterkerker. Ein verdrängtes Kapitel Kirchengeschichte

!Tipp: Ulrich L. Lehner „Mönche und Nonnen im Klosterkerker. Ein verdrängtes Kapitel Kirchengeschichte“

Feuilletonscout – Rezension

Literatur: Ulrich L. Lehner „Mönche und Nonnen im Klosterkerker. Ein verdrängtes Kapitel Kirchengeschichte
Coverabbildung © Verlagsgemeinschaft topos

Wer bei diesem Titel ein reißerisches Skandalbuch erwartet, der wird enttäuscht. Aber ein solcher Stil würde zum Autor des schmalen Büchleins auch schwerlich passen: Seit 2006 Professor für Kirchen- und Theologiegeschichte an der Marquette University in Milwaukee, gehört zu den Forschungsgebieten von Ulrich L. Lehner die frühneuzeitliche Geschichte Mitteleuropas und die europäische Religionsgeschichte. Und dies auf akademische, nicht marktschreierische Art. (Was durchaus mit einschließen darf, dass 2011 sein Buch „Enlightened Monks“ mit dem Shea Preis der amerikanischen Historiker als „bestes und originellstes Buch zur Geschichte des Katholizismus“ ausgezeichnet wurde.)

Ein Buch, das es eigentlich nicht hätte geben sollen

Geplant, so heißt es bei Lehner im Vorwort, sei das Buch nicht gewesen. Erst als er bei Recherchen zu einem Band über die Geschichte des Benediktinerordens während der Aufklärungszeit über zahlreiche Anzeichen, Bemerkungen und Fälle gestoßen sei, die darauf hinwiesen, dass auch in Klöstern Missbrauch, Ausschweifungen und sogar Kapitalverbrechen vorkamen, habe er tiefer gegraben, bis Weiterlesen »!Tipp: Ulrich L. Lehner „Mönche und Nonnen im Klosterkerker. Ein verdrängtes Kapitel Kirchengeschichte“

Fotografie: Bruce Davidson: „In Color“

Fotografie: Bruce Davidson: „In Color“

Fotografie: Bruce Davidson: „In Color“„In Color“ ist eine ganz persönliche Bilderauswahl aus 56 Jahren als Fotograf. Bruce Davidson ist 82 Jahre alt und seit 1959 vollwertiges Mitglied der unabhängigen Fotoagentur Magnum. Davidson mischte sich unter die Menschen, verzichtete aber darauf, Schnappschüsse zu machen. Er war bekannt dafür, dass er diejenigen, die er ablichtete, in seine Arbeit mit einbezog, mit ihnen sprach oder darauf wartete, dass sie auf ihn zukamen. Seine Aufnahmen waren fast immer in schwarz-weiß.Weiterlesen »Fotografie: Bruce Davidson: „In Color“

Literatur: „Soro. Ein Voodoo-Krimi“ von Gary Victor

!Tipp: „Soro. Ein Voodoo-Krimi“ von Gary Victor

Literatur: „Soro. Ein Voodoo-Krimi“ von Gary VictorInspektor Dieuswalwe Azémar steckt in der Klemme: Kaum hat er das verheerende Erdbeben im Januar 2010 überlebt, bekommt er von seinem Freund und Vorgesetzten Kommissar Solon den Auftrag, herausfinden, mit wem Solons Ehefrau im Stundenhotel war, bevor dieses einstürzte und sie begrub. Eine Kugel will er dem Nebenbuhler in den Kopf jagen. Heikel für den Inspektor, denn der Lover war er selbst. Azémar bleibt nichts anderes übrig, alsWeiterlesen »!Tipp: „Soro. Ein Voodoo-Krimi“ von Gary Victor

Krimi: Paul Cleave: „Der 5-Minuten-Killer“

Krimi: Paul Cleave: „Der 5-Minuten-Killer“

Krimi: Paul Cleave: „Der 5-Minuten-Killer“Ein Serienkiller geht um. Ein Rächer der Opfer und Hinterbliebenen von Gewalttaten. Er spürt die Verbrecher auf, die den Fängen der Justiz entgangen oder glimpflich davon gekommen sind. Und lässt sie fünf Minuten mit den Gepeinigten allein, damit Sühne geübt werden kann. Können oder wollen diese nicht, führt der Killer die Tat aus.

Ein Grund, warum die Ermittler Theo Tate und Rebecca Kent wenig Lust haben, den Mörder zu fassen. Denn beide haben während ihrer Laufbahn als Polizisten selbst Gewalt erfahren: Theo fiel einst nach einer schweren Kopfverletzung ins Koma, Rebecca hat seit einer Explosion ein entstelltes Gesicht. Obwohl Theo bald ahnt, wer hinter Weiterlesen »Krimi: Paul Cleave: „Der 5-Minuten-Killer“

Literatur und Lesung: „Im Frühling sterben“ von Ralf Rothmann

Literatur und Lesung: „Im Frühling sterben“ von Ralf RothmannWalter und Friedrich sind Freunde. Als die beiden 17jährigen 1945, drei Monate vor Kriegsende, zwangsrekrutiert werden, gerät ihre Freundschaft zur Katastrophe. Denn während Walter als Versorgungsfahrer der Waffen-SS eingesetzt wird, muss Friedrich an die Front. Als er desertiert, man ihn fasst und zum Tode verurteilt, ist es Walter, der ihn erschießen soll.

Ralf Rothmann, geboren 1953, erhielt für seine Werke zahlreiche Auszeichnungen. Seinen aktuellen Roman siedelt er während der letzten Kriegstage in Ungarn an, als deutsche Offiziere ihre Männer mit brutalen Mitteln zwangen, anzugreifen, und die Soldaten im Angesicht des Todes wilde Orgien feierten.Weiterlesen »Literatur und Lesung: „Im Frühling sterben“ von Ralf Rothmann

Ein Moment mit ... Autorin Christa Schyboll zu ihrem neuen Roman „Besessen: Die anderen Bewohner“

Ein Moment mit … Autorin Christa Schyboll zu ihrem neuen Roman „Besessen: Die anderen Bewohner“

Ein Moment mit ... Autorin Christa Schyboll zu ihrem neuen Roman „Besessen: Die anderen Bewohner“Ein kleiner Junge muss mit ansehen, wie seine Eltern von der Mafia ermordet werden. Zurück bleibt eine schwere Amnesie. Jahre später entwickelt der Junge das Krankheitsbild der Multiplen Persönlichkeitsstörung, bei der sich verschiedene Identitäten der Person bemächtigen. Christa Schybolls neues Buch „Besessen :Die anderen Bewohner“ ist eine Mischung zwischen Krimi und psychologischem Roman. Feuilletonscout sprach mit der Autorin.

Feuilletonscout: Nach „Jenseits der Dunkelheit“ beschäftigen Sie sich in „Besessen – Die anderen Bewohner“ wieder mit dem Seelenleben eines Menschen. Liegen Ihnen psychologische Themen?
Christa Schyboll: Ja, sehr. Der Mensch, seine Seele und sein Geist sind für mich trotz aller Forschungsergebnisse noch immer geheimnisvolle Dunkelkammern, die voller Kreativität sind und von jedem von uns tiefer und tiefer entdeckt werden können. Die Wissenschaft ist dabei das eine und die eigene private Erfahrungsebene das andere. Deshalb ist es für mich nicht nur literarisch interessant, sondern auch ganz persönlich und zwischenmenschlich. Auch mein erster Roman „Jenseits der Dunkelwelt“ beschäftigt sich mit der Psyche eines Mannes in einer Lebenskrise und stellt dazu tiefgehende Fragen auf einer dramatischen Spurensuche.

Feuilletonscout: Was fasziniert Sie besonders an dem Phänomen der Multiplen Persönlichkeitsstörung?
Christa Schyboll: Beim Begriff der Faszination muss ich im Hinblick auf diese nun schwerwiegende Störung für die Betroffenen vorsichtig sein, um nicht missverstanden zu werden. Denn immerhin steckt hinter der multiplen Persönlichkeitsstörung, die man medizinisch korrekt heute Dissoziative Identitätsstörung nennt, eine zumeist wiederholte traumatische Erfahrung, die mit Weiterlesen »Ein Moment mit … Autorin Christa Schyboll zu ihrem neuen Roman „Besessen: Die anderen Bewohner“

Literatur: Aude de Tocqueville „Atlas der verlorenen Städte“

Literatur: Aude de Tocqueville „Atlas der verlorenen Städte“

Literatur: Aude de Tocqueville „Atlas der verlorenen Städte“Geisterstädte. Im Western gern ein verlassenes Kaff mit ein paar Holzhäusern und einem Schild, das im Wind quietschend vor sich hinschaukelt. Ein Klischee. Denn auch Städte wie Pompeji, Prypja bei Tschernobyl oder- ganz aktuell – die Oasenstadt Palmyra in Syrien sind verlassen. Sie umweht der Hauch vergangener Kulturen oder sagenumwobener Geschichten, wie Teotihuacán in Mexiko, eine Stadt, die bereits 200.000 Einwohner gehabt haben soll und 750 n. Chr. aus unerklärlichen Gründen verlassen wurde.

Die französische Journalistin Aude de Tocqueville hat sich auf Spurensuche begeben. Mit ihrem Buch „Atlas der verlorenen Städte“ reist sie durch Zeit und Raum. 20 Orte umfasst ihre Recherche, bei der Weiterlesen »Literatur: Aude de Tocqueville „Atlas der verlorenen Städte“

Feuilletonscout empfiehlt: Haruki Murakami „Wenn der Wind singt“ und „Pinball 1973“

!Tipp: Haruki Murakami „Wenn der Wind singt“ und „Pinball 1973“

Rezension von Barbara Hoppe

Feuilletonscout empfiehlt: Haruki Murakami „Wenn der Wind singt“ und „Pinball 1973“
Coverabbildung © DuMont Buchverlag

Zunächst vorweg: Wer Haruki Murakami liebt, liebt ihn. Wann bekommt dieser Mann endlich den Literaturnobelpreis? Immerhin gilt er jedes Jahr als Favorit, und jedes Mal bekommt ihn ein anderer.

Ich bin ein Fan dieses japanischen Autors, und so hielt ich auch gespannt die jüngste deutsche Übersetzung in den Händen. Zwei Kurzromane in einem Band, die eigentlich Murakamis Erstlinge sind und nun nach 35 Jahren –endlich – auf Deutsch vorliegen.

Allein die Entstehungsgeschichte dieser beiden dünnen Werke ist ein Roman wert. Glaubt man dem 2014 verfassten Vorwort des Autors, so war es im Jahr 1974, als Murakami eine Jazzbar besaß und seine Nächte dort verbrachte. Bis er eines Tages aus der Ferne, auf einer grünen Wiese sitzend, ein Baseballspiel beobachtete. Aus heiterem Himmel wusste er: Er muss einen Roman schreiben.

Und so kam es, dassWeiterlesen »!Tipp: Haruki Murakami „Wenn der Wind singt“ und „Pinball 1973“

Literatur: Die Kriegstagebücher von Astrid Lindgren

Literatur: Die Kriegstagebücher von Astrid Lindgren

Literatur: Die Kriegstagebücher von Astrid LindgrenPippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, Kalle Blomquist, Lotta, Karlsson vom Dach, die Kinder aus Bullerbü, Madita – für ihre Kinderbücher ist Astrid Lindgren weltberühmt. Die selbstbewusste Autorin, die den Vater ihres ersten Kindes (im Jahr 1926) nicht heiraten wollte, war fest entschlossen, ihren Sohn alleine groß zu ziehen. Dass sie ihn zunächst in einer Pflegefamilie unterbrachte, entsprach zwar nicht ganz diesem hehren Ziel, literarisch war es allerdings ein Glücksfall, gilt das Bild des einsamen, verlassenen kleinen Jungen doch immer wieder als Vorlage für die Kinder in ihren Romanen. Doch bis zu ihrem ersten Kinderbuch sollte es noch eine Weile dauern: 1931 heiratete sie doch noch (einen anderen Mann), holte den inzwischen fünfjährigen Sohn Lasse zu sich und ließ sich bis 1944 Zeit, um ihr erstes Kinderbuch, „Britt-Marie erleichtert ihr Herz“ zu schreiben.Weiterlesen »Literatur: Die Kriegstagebücher von Astrid Lindgren

Ein Standardwerk wird 80: „Was blüht denn da?“

Ein Standardwerk wird 80: „Was blüht denn da?“

Was blüht denn da_1940
Cover der ersten Auflage „Was blüht denn da?“

Wir haben das Internet und Suchmaschinen, tragen beides mit Smartphone oder Tablet ständig mit uns herum – und dennoch kommt die neue Technologie nicht an ein Standardwerk in Buchform heran, das in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert. „Was blüht denn da?“ heißt es und umfasst über 870 Pflanzen, eingeteilt nach Blütenfarbe und immer noch gezeichnet. Mehr als 2.000 Zeichnungen von Pflanzen finden sich in dem Standardwerk, ergänzt mit Bestimmungsmerkmalen und möglichen Verwechslungsarten sowie weiteren rund 900 Detailzeichnungen von Blüten, Blättern, Früchten und Wurzeln.Weiterlesen »Ein Standardwerk wird 80: „Was blüht denn da?“

Literatur: Hubert Wolf „Krypta. Unterdrückte Traditionen der Kirchengeschichte“

Literatur: Hubert Wolf „Krypta. Unterdrückte Traditionen der Kirchengeschichte“

Literatur: Hubert Wolf „Krypta. Unterdrückte Traditionen der Kirchengeschichte“Normalerweise befindet sich die Krypta unter dem Altar. In der Gruft liegen Reliquien von Märtyrern oder die sterblichen Überreste von Kirchenfürsten. Der Religionshistoriker Hubert Wolf, der in seinem letzten Buch den Skandal um „Die Nonnen von Sant‘ Ambrogio“ darlegte, stieg in seinem aktuellen Werk in die symbolische Krypta der Kirchenarchive hinab und forderte Erstaunliches zutage: Bischöfe, die gewählt wurden und durchaus auch dem Papst widersprechen konnten, Äbtissinnen mit ähnlichen Rechten wie Bischöfe, Laien, die Mitspracherechte hatten, kurz: selbstbewusste Katholiken.

Anhand von zehn Beispielen zeigt Huber Wolf, wo kirchliche Strukturen in vermeintliche Traditionen gegossen wurden, die ihre Mitglieder mehr und mehr beschränkten. DabeiWeiterlesen »Literatur: Hubert Wolf „Krypta. Unterdrückte Traditionen der Kirchengeschichte“

Literatur und Lesung: Axel Hacke „Das kolumnistische Manifest“

Literatur und Lesung: Axel Hacke „Das kolumnistische Manifest“

„Der weiße Neger Wumbaba“ (Hat sich hier eigentlich nie jemand über das Wort „Neger“ aufgeregt? Ach, political correctness, solltest du etwas übersehen haben?), eine Zusammenstellung von „Verhörern“, war eines seiner erfolgreichsten Bücher: Axel Hacke, deutscher Journalist, wird vor allem als Kolumnist geliebt. Seit 1981 ist… Weiterlesen »Literatur und Lesung: Axel Hacke „Das kolumnistische Manifest“