Feuchtwangen ist eine kleine Stadt. Sie hat rund 12.000 Einwohner, liegt an der Romantischen Straße in Mittelfranken im Landkreis Ansbach und wahrscheinlich würde man nicht wirklich viel von ihr hören, gäbe es dort nicht seit 1949 die Kreuzgangfestspiele. Vor dem Hintergrund der Arkaden des ehemaligen… Weiterlesen »Kreuzgangfestspiele Feuchtwangen mit Molières „Der eingebildete Kranke“
Sie begannen 1932 noch sehr bescheiden, die Ludwigsburger Schlossfestspiele, mit einigen wenigen Kammerkonzerten. Erst unter der langjährigen künstlerischen Leitung von Wolfgang Gönnenwein (1972–2004) entwickelten sie sich zu einem internationalen Festival, das inzwischen mit rund 100 Veranstaltungen in drei Monaten das „Ländle“ verzaubert. Stars wie Laurie… Weiterlesen »Ludwigsburger Schlossfestspiele. Ein hochkarätiges Programm noch bis Ende September
Deutsches Liedgut – wo ist es? Kennen wir überhaupt noch unsere Volkslieder? Wissen wir mehr von ihnen als den Liedanfang wie „Hoch auf dem gelben Wagen, sitz‘ ich beim Schwager vorn“, „Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten“ oder „Am Brunnen vor dem Tore,… Weiterlesen »Rainald Grebe: „Volksmusik“ in Hamburg
Jeder kann mitmachen! Und natürlich kann auch jeder zuschauen.
Die „1. Open Stage“ bietet jedem professionellen und semiprofessionellen darstellenden Künstler die Möglichkeit, seine Kunst auf der Bühne zu präsentieren. Sieben Minuten hat er, um unter dem Motto „Kunst rettet die Welt“ das Publikum zu überzeugen.Weiterlesen »Tipp zum Wochenende: „1. Open Stage“ bei „48 Stunden Neukölln“
Wir treffen uns morgens um halb neun, natürlich im Wedding. Beim „Knusperbäcker“ direkt am U-Bahnhof Amrumer Straße. Eine Bäckerei mit ein paar Tischen und viel Herzlichkeit.
Feuilletonscout: „Gutes Wedding, schlechtes Wedding“ wird in diesem Jahr elf Jahre alt. Hast du manchmal Angst, irgendwann die Lust am Wedding zu verlieren? Oliver Tautorat: Am Wedding: nie. An „Gutes Wedding, schlechtes Wedding“ auch nicht. Ich habe jetzt ja schon fast 2000 Vorstellungen gespielt, bin fast bei jeder Folge dabei. So lange unsere Gäste kommen und vielfältig bleiben, ist es spannend. Es ist wie ein Spiegelbild von draußen. Das ist schön. Und obwohl ich gerade Urlaub habe, war ich kürzlich im Theater und habe eine Show anmoderiert. Dabei habe ich wieder gesehen, was für ein tolles Publikum bei uns ist. Das gibt mir unheimlich viel Kraft, Energie und Ideen. Was wir mit dem Theater erfunden haben ist einmalig. Es ist für mich genau das Richtige. Was anderes könnte ich gar nicht machen.
Feuilletonscout: Was macht das Besondere ausgerechnet des Wedding aus? Oliver Tautorat: Ich glaube, dass der Wedding noch einer der letzten Bezirke ist, der sich zwar entwickelt, gentrifiziert wird, aber vom Ursprung her immer noch sehr echt und total lebendig ist. So hart er ist, so ehrlich ist er auch. Das finde ich klasse.
Feuilletonscout: Bist du hier geboren? Oliver Tautorat: Nein. Meine Mutter ist Griechin, mein Vater kommt aus Norddeutschland und ich selbst bin in Würzburg geboren. Seit ungefähr 12 Jahren bin ich jetzt in Berlin und bin hier auch mehrfach um-, aber nie aus dem Wedding herausgezogen. Ich habe ihn als meine Heimat entdeckt. Als Halbgrieche gefällt es mir sehr, die Kultur hier ist wirklich lebendig. Ich fühle mich im Wedding richtig, richtig wohl. Ich mag die Ehrlichkeit und Direktheit.
Feuilletonscout: „Gutes Wedding, schlechtes Wedding“ ist die erste und einzige Bühnensitcom weltweit. Wie kam es zu dieser Idee? Oliver Tautorat: Es ist wirklich erstaunlich. Nur Danny de Vito hat mal so etwas Ähnliches gemacht, allerdings zeitlich begrenzt. So, wie wir es machen, ist die Bühnensitcom wirklich einmalig. Wir kamen dazu sehr unschuldig. Als wir damals nach Berlin zogen, waren wir sehr serienaffin, „Friends“ gehörte bei uns zum Standardfernsehprogramm. Und obwohl wir beide schauspielern wollten, haben wir schnell festgestellt, dass die deutsche Bühnenlandschaft nicht so das Richtige für uns ist. Unsere Sitcom starteten wir zunächst ganz harmlos mit einer Folge. Wir haben uns einen Probenraum gesucht und haben ihn damit finanziert, dass wir dort auch gleich spielten. Dann haben wir festgestellt, dass wir, um die Leute auf uns aufmerksam zu machen, in den Veranstaltungskalendern der Stadtmagazinen sein müssen. Und die brauchen das Programm immer 10 -14 Tage vorher. Also haben wir mit Folgen angefangen, haben wöchentlich gespielt und das hat sich ganz schnell herumgesprochen. Wir waren mit unseren 30 Plätzen immer ausverkauft.
Feuilletonscout: Hast du je damit gerechnet, dass ihr damit so erfolgreich werdet? Oliver Tautorat: Überhaupt nicht. Es ist immer noch so, dass, wenn ich darüber nachdenke, wo wir – auch als von Senat gefördertes Theater – jetzt stehen, kaum glauben kann. Wenn ich abends ins Theater komme und schon von weitem die Leute warten sehe, denke ich immer noch: Es ist wirklich unglaublich. Ich bin nicht satt, zu sehen, dass es verrückt schön ist, dass es so ist. Berlin ist eine so große Stadt mit so vielen Theatern, da ist es toll, dass Gäste zu uns kommen. Und ich kann fast 20 Menschen mit dem Theater eine Existenz sichern.
Fünf Studenten aus fünf Ländern wohnen günstig im sozialen Wohnungsbau: Henrik Schlüter, der Hauptmieter, und Virginie aus Frankreich, Tarik aus Syrien, der Italiener Enzo und Rudi aus Wien. Dass sie vom Amt versehentlich als Familie Schlüter mit zwei Kindern in den Akten vermerkt sind, stört dabei eigentlich nicht. Nur als sich Herr Reize von der Wohnungsbaugenossenschaft ankündigt, um die „Familie zu überprüfen, wird es haarig: Weiterlesen »Theater: „Achtung Deutsch““ in der Komödie im Bayerischen Hof München
Als Lothar-Günther Buchheim 1973 seinen Weltbestseller „Das Boot“ veröffentlichte, lag ein bewegtes Leben hinter ihm: Geboren 1918 als Sohn der Malerin Constanze Buchheim prägten ihn die Umzüge während seiner Kindheit und Reisen durch Deutschland, aber auch nach Italien und bis ans Schwarze Meer. Niederschlag fanden seine Eindrücke vor allem in der Malerei, die er auch in Dresden und München studierte.Weiterlesen »„Das Boot“ am Ernst Deutsch Theater in Hamburg
Radio DDR1: hier liefen von 1968 bis 1981 insgesamt 678 Folgen der Hörspielserie „Neumann 2x klingeln“. Jetzt kommt sie wieder – als moderne deutsche Familie, und zwar auf die Bühne: Vater, Mutter, zwei Kinder und Hund Eckermann. Man interessiert sich für die Stadt, in der man lebt, ernährt sich gesund, empfängt gern Nachbarn und Freunde und natürlich bekommt auch die Putzfrau genug Lohn. Nur irgendwie…denkt Mutter Neumann, kann das doch nicht alles gewesen sein. Karrieremäßig sind die Freundinnen viel weiter und überhaupt… Weiterlesen »„Neumann 2x klingeln“ am Nationaltheater Weimar
„Ten little Niggers“, der Titel des Krimis von Agathe Christie aus dem Jahr 1939 und seine deutsche Übersetzung „Zehn kleine Negerlein“ ist politisch nicht mehr korrekt. Und so wurde daraus „Und dann gab’s keines mehr…“ (wobei nicht klar ist, welches Neutrum mit dem Apostroph „s“ gemeint ist). Doch den Inhalt hat die Correctness verschont: Auf dem Landsitz des Ehepaares Mr. und Mrs. Owen, auf einer kleinen Insel vor der Küste Devons, treffen geladene Gäste zu einem Abendessen ein. Einzig die Gastgeber verspäten sich. Stattdessen eröffnet eine blecherne Grammophonstimme den Ankömmlingen, dass jeder von ihnen einen ungesühnten Mord auf dem Gewissen hat. Und während draußen ein Unwetter tobt, wird drinnen Rache geübt.Weiterlesen »Theater: „Und dann gab’s keines mehr…“ von Agathe Christie am Theater Blechbüchse in Zinnowitz
Eigentlich war es ein Hörspiel, entstanden im Jahr 1953, geschrieben vom walisischen Dichter Dylan Thomas, der 2014 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte: „Under Milkwood“ oder auf Deutsch „Unter dem Milchwald“ sollte sein größter Erfolg werden, von dem er selbst jedoch nicht mehr profitierte. Thomas starb im selben Jahr an einer Lungenentzündung.
„Habe nun, ach, Philosophie, Juristerei und Medizin…“ – zu Fausts Seufzer und seinen Pakt mit Mephisto braucht man nicht mehr viel zu schreiben. „Faust 1“, Goethes Mammutoeuvre, 1808 als „Der Tragödie erster Teil“ erschienen, ist ein immergültiges Universalwerk über Menschliches, Allzumenschliches, über Zweifeln und Hadern,… Weiterlesen »„Faust“ am Theater Rudolstadt
Papa Beverly, seines Zeichens Professor und Alkoholiker, ist spurlos verschwunden. Grund genug für die Töchter, mit Ehemännern, Noch-Ehemännern und Lebensgefährten nebst Kindern zu Hause anzurücken und Mutter Violet beizustehen. Doch Harmonie geht anders. Denn schon bald fliegen nicht nur die Fetzen – schlimmer: die Zusammenkunft entwickelt sich zu einer spitzzüngigen, bösen Schlammschlacht zwischen den Familienmitgliedern.
Als die Proben begannen, starb Siegfried Lenz. Sein Roman „Deutschstunde“ brachte das Thalia Theater in Hamburg dennoch auf die Bühne und heimste viel positive Kritik ein.
Siegfried Lenz schrieb seinen Roman im Jahr 1968. Darin muss Siggi, Insasse einer Besserungsanstalt, einen Aufsatz über die „Freuden der Pflichterfüllung“ schreiben. Da ihm dazu nichts einfällt, gibt er ein leeres Heft ab, was ihm Arrest einbringt. Hier beginnt Siggi zu schreiben – über seinen Vater, der den nördlichste Polizeiposten Deutschlands innehatte, dessen Freundschaft zum Maler Max Ludwig Nansen (in Anlehnung an Emil Nolde) und des Vaters Auftrag, das von den Nazis über jenen Maler verhängte Malverbot zu überwachen. Weiterlesen »„Deutschstunde“ von Siegfried Lenz am Thalia Theater Hamburg
Peter Munk – der Kohlemunkpeter – ist unglücklich. Täglich rackert er sich ab, ist schmutzig und verdient dabei nicht einmal genug Geld, um feiertags ins Wirtshaus gehen zu können. Glasern, Flözern und Uhrenmachern geht es weit besser, und mehr Respekt bekommen sie auch, meint Peter. Und schreitet zur Tat. Im Wald, so hört er, ist einWeiterlesen »Theater: „Das kalte Herz“ nach Wilhelm Hauff am Schauspiel Stuttgart
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