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„Deutschstunde“ von Siegfried Lenz am Thalia Theater Hamburg

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"Deutschstunde" von Siegfried Lenz am Thalia Theater HamburgAls die Proben begannen, starb Siegfried Lenz. Sein Roman „Deutschstunde“ brachte das Thalia Theater in Hamburg dennoch auf die Bühne und heimste viel positive Kritik ein.

Siegfried Lenz schrieb seinen Roman im Jahr 1968. Darin muss Siggi, Insasse einer Besserungsanstalt, einen Aufsatz über die „Freuden der Pflichterfüllung“ schreiben. Da ihm dazu nichts einfällt, gibt er ein leeres Heft ab, was ihm Arrest einbringt. Hier beginnt Siggi zu schreiben – über seinen Vater, der den nördlichste Polizeiposten Deutschlands innehatte, dessen Freundschaft zum Maler Max Ludwig Nansen (in Anlehnung an Emil Nolde) und des Vaters Auftrag, das von den Nazis über jenen Maler verhängte Malverbot zu überwachen. Dafür will er seinen Sohn Siggi einspannen, der sich jedoch widersetzt und ihn nicht nur in einen schweren Gefühlskonflikt bringt, sondern in letzter Konsequenz dazu führt, dass er in die Besserungsanstalt kommt.

Zeit online positiv: „Am Ende dieser Doppelstunde Deutsch im Thalia-Theater hat man vielleicht wieder ein ganz klein wenig mehr verstanden von der großen Frage, warum wir die sind, die wir sind. „Wir brauchen Geschichten, um die Welt zu verstehen“, hat Lenz einmal gesagt. Diese Geschichten ganz bestimmt. Welch tröstliches Denkmal für den im Oktober verstorbenen Schriftsteller.“

FAZ net ebenso: „Die Pracht der souverän komponierten Aufführung ist von erlesener Kälte – sie schmerzt, ohne dass sie dem Publikum auf die Pelle rückt. Ästhetisch eigenständig und fern modischer Aktualisierungen lässt Johan Simons den Roman von Siegfried Lenz wie neu erscheinen: als klirrend kluges Theaterstück.“

Die Stuttgarter Zeitung lobt den Darsteller des Polizisten Jens Ole Jepsen: „Der Abend lebt von der Kraft der Genauigkeit – und dem Schauspieler Jens Harzer.“

kultiversum lobt: „Simons geht klug und geradezu ehrfurchtsvoll mit dem Roman um. Die Dramaturgin Susanne Meister hat eine Bühnenfassung erstellt, vielleicht 10 Prozent des Textes, […] die man in zwei Stunden zum Bühnenleben erwecken kann. Johan Simons exekutiert das episch karg, requisitenlos und ohne falsche Atmosphärenpinselei.“

Alle Spieltermine bis Ende Mai: hier
 

 

 

 

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