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Inklusives Theaterprojekt: „Bauchgefühl“

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Von Barbara Hoppe.

Was bedeutet uns eigentlich unser Bauch? Was kommt dort hinein, wer hat darauf Zugriff? Als das Theaterkollektiv hannsjana und das Theater Thikwa während einer früheren Zusammenarbeit feststellten, dass Schwangere und ihre Bäuche auf die Schauspielerinnen eine ganz besondere Faszination ausübten und viele von ihnen auch in den Improvisationen oft spielten, sie seien schwanger, war ein neues Theaterprojekt geboren. Mit „Bauchgefühl“ bringen die Schauspielerinnen mit und ohne Behinderung ab dem 30. August ein brisantes Thema auf die Bühne: Wer bestimmt eigentlich über reproduktive Rechte von Frauen mit und ohne Behinderung? „Da gibt es in beide Richtungen viele Diskriminierungen, aber vor allem bei Frauen mit Behinderungen“, erklärt Katharina Siemann von hannsjana auch mit Blick auf die deutsche Vergangenheit während des Dritten Reichs, die USA und Polen, wo gerade restriktivere Gesetze in punkto Reproduktion verabschiedet wurden.

Foto: hannsjana

Acht Wochen dauern die Proben, in denen das Team Texte und Choreographie erarbeitet. Mit kurzen, persönlichen Referaten leiten sie die Schauspielerinnen gemeinsam ein. Dabei geht es viel um Kinderwunsch, aber auch um die rechtliche Situation, was Schwangerschaftsabbrüche oder Sorgerecht betrifft. Und darum, wie unsere Gesellschaft Elternschaft denkt. „Es war gar nicht so einfach, einerseits persönliche Erlebnisse oder Wünsche, aber auch Erfahrungen miteinzubringen und andererseits eine professionelle Distanz aufzubringen“, erklärt Katharina Siemann. Für das Publikum hält das Stück viel Nachdenklichkeit bereit. „Aber keine Sorge“, beruhigt die Schauspielerin, „lustig wird es auf jeden Fall auch!“

Bauchgefühl
Premiere: 30. August 2023, 20 Uhr
31. August, 1. und 2. sowie 5. und 6. September, 20 Uhr

Theater Thikwa
Fidicinstraße 40
10965 Berlin

Bei Verwendung des Textes bitte Quelle angeben bzw. verlinken.

Der Text erschien ebenfalls in der Beilage „Berliner Bühnen“ der Berliner Morgenpost, August 2023.


Inclusive Theater Project: „Bauchgefühl“
What does our belly actually mean to us? What goes into it, who has access to it? When the theater collective hannsjana and the Theater Thikwa realized during a previous collaboration that pregnant women and their bellies exerted a special fascination on the actresses and many of them often played them in improvisations, pretending to be pregnant, a new theater project was born. With „Gut Feeling,“ starting from August 30th, the actresses with and without disabilities bring a contentious topic to the stage: Who actually determines the reproductive rights of women with and without disabilities? „There are many discriminations in both directions, but especially for women with disabilities,“ explains Katharina Siemann from hannsjana, also referring to the German past during the Third Reich, the USA, and Poland, where more restrictive laws regarding reproduction have just been passed.

The rehearsals last for eight weeks, during which the team develops texts and choreography. They start together with short, personal presentations to introduce the actresses. This involves a lot of discussion about the desire to have children, but also about the legal situation concerning abortion or custody rights. And about how our society thinks about parenthood. „It wasn’t that easy to bring in personal experiences or desires, as well as experiences, and at the same time maintain a professional distance,“ explains Katharina Siemann. The play offers a lot of thoughtfulness for the audience. „But don’t worry,“ reassures the actress, „it will definitely be funny too!“

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