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Vivian Stein: „Heinz Berggruen. Leben und Legende“

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Heinz Berggruen hatte ein bewegtes Leben. 1914 in Berlin geboren, floh er vor den Nazis erst nach Kopenhagen und dann weiter nach Kalifornien. Nach dem Krieg ging er zurück nach Europa und avancierte in Paris zu einem der bedeutendsten Kunsthändler und –sammler. Erst 1996 kehrte er nach Berlin zurück. Im Jahr 2000 vermachte er seine umfangreiche, auf 750 Mio. Euro geschätzte Kunstsammlung, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz für 126 Mio. Euro. In seinem ehemaligem Wohnhaus, dem Stülerbau gegenüber dem Schloss Charlottenburg, hat die Sammlung Berggruen ihr Zuhause gefunden.

Vivian Stein, als Tochter eines jüdischen Emigranten in New York geboren, kam während des Studiums nach Deutschland, blieb über 20 Jahre und arbeitete u.a. für das Auktionshaus „Villa Grisebach“. In ihrem Buch „Heinz Berggruen. Leben und Legende“ bezichtigt sie Berggruen, nicht nur ein Blender gewesen zu sein, sondern auch betrogen, Steuern hinterzogen und die Rückkehr nach Berlin aus Berechnung vollzogen zu haben – als vermeintlicher Versöhnungsakt mit Deutschland.“

Welt online urteilt darüber: „Der gefährlichste, weil vergiftete Pfeil in Steins Attacke aber ist nicht der des Betruges, sondern der Anwurf, Berggruen, der 1996 nach Berlin zurückkam, habe seine Rolle als Vorzeigejude für Berlin „einstudiert“, die Kunstsammlung, die er der Stadt übertrug, keineswegs großzügig abgetreten und die Öffentlichkeit somit jahrelang an der Nase herumgeführt.“

Deutschlandradio Kultur fasst zusammen: „Wäre Vivian Stein weniger versessen darauf gewesen, Heinz Berggruen als Mensch zu vernichten und sich als Richterin seines Lebens aufzuspielen, hätte sie ein interessantes Bild zeichnen können […] Aber diese Chance hat sie leider vergeben.“

Zeit online auch eher kritisch: „Allerdings, so akribisch Stein das Leben Berggruens auch durchleuchtet, harte Fakten hat sie kaum zu bieten. Über weite Strecken begnügt sie sich mit Anklagen, Mutmaßungen und den Anschuldigungen anonymer Dritter – ein Fall von Rufmord post mortem.“

FAZ net resümiert: „Sie scheut kein Mittel, keinen Aufwand, auch nicht aufwendig drapierte Faktenhuberei, die sich bei näherem Hinsehen als uninspirierte Fleißarbeit in Gestalt von abermals seitenlanger Auswertung von zusammenhanglosen Zeitungsartikel aus Frankreich, England, Amerika und Deutschland entpuppt. […]Ihm, der sich zu seinem Schicksal stets bewusst unpathetisch geäußert hat, vorzuwerfen, er habe die „Judenkarte“ ausgespielt, ist infam.“

 Buchcover Stein Heinz Berggruen

Vivian Stein: Heinz Berggruen. Leben und Legende
Edition Alpenblick, Zürich 2011

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