Zum Inhalt springen

Statt Kino: Der Podcast „EXIL“ mit Iris Berben

Rating: 5.00/5. From 1 vote.
Please wait...

Von Barbara Hoppe.

Nie darf vergessen, immer müsse erzählt werden – das war der Tenor, als am vergangenen Donnerstag der Startschuss für den Podcast „EXIL“ fiel. Unter der Leitfrage „Wenn einem alles genommen wird, was dann?“ erzählt der von Iris Berben gesprochene Podcast 12 bewegende und bislang meist unbekannte Schicksale deutschsprachiger Jüdinnen und Juden zur Zeit des Nationalsozialismus. Für die Schauspielerin sei das Lesen der Texte eine ganz neue Erfahrung gewesen, die sie zutiefst bewegt habe, erzählt sie. Eine Reise sei es gewesen durch das Leben von Menschen und ihrem Schicksal. Denn eine gelungene Flucht und das sichere Exil bedeutete nicht gleichzeitig ein glückliches Leben. Der Verlust von Heimat, Familie, beruflicher Anerkennung und Lebensfreude wog oft schwer und hinterließ bei vielen tiefe Spuren.

Iris Berben beim Launch des Podcasts am
7. Dezember 2023 in Berlin /
Foto: Feuilletonscout

Die große Betroffenheit über die Vergangenheit, aber auch die Gegenwart, die diese Podcast-Reihe ungeahnt aktuell werden lässt, ist Iris Berben mit jedem Wort anzumerken. Seit Jahren engagiert sie sich gegen Antisemitismus und wider dem Vergessen. Die von ihr gelesenen Geschichten basieren auf persönlichen Briefen, Tagebüchern, Interviews und Dokumenten aus dem Archiv des Leo Baeck Instituts New York | Berlin.

Vorbild „Exile“

„EXIL“ ist die deutsche Version des preisgekrönten englischsprachigen Podcasts „Exile“ des Leo Baeck Institute New York. Er beleuchtet neben wenig bekannten Aspekten berühmter Persönlichkeiten – wie etwa Albert Einsteins persönliches Paradies in Caputh bei Berlin, auch eher unbekannte Menschen und ihre außergewöhnlichen Taten, so auch Florence Mendheim. Die junge alleinstehende jüdische Bibliothekarin in New York fasste den gefährlichen Entschluss, die in den 1930er Jahren erstarkenden nationalsozialistischen Bewegungen in den USA auszuspionieren und damit sich und ihre in Deutschland lebenden Verwandten in große Gefahr brachte.

„EXIL“ ist als Podcast unter https://www.bpb.de/mediathek/podcasts/543131/exil/ sowie auf allen bekannten Plattformen zur hören:

spotify

Deezer

Apple

Amazon

YouTube

„EXIL“ ist eine Kooperation des Leo Baeck Institute – New York | Berlin und der Bundeszentrale für politische Bildung, produziert von Antica Productions.

The Podcast „Exil“ with Iris Berben
Never forget, always tell the story – that was the tenor when the podcast „Exile“ was launched last Thursday. Under the guiding question „If everything is taken from you, what then?“, the podcast, narrated by Iris Berben, tells 12 moving and mostly unknown stories about the fates of German-speaking Jews during the Nazi era. For the actress, reading the texts was a completely new experience that moved her deeply, she says. It was a journey, she emphasises, through the lives of people and their fate. Because a successful escape and safe exile did not mean a happy life at the same time. The loss of home, family, professional recognition and joie de vivre often weighed heavily and left deep scars on many.

Iris Berben’s deep concern about the past, but also the present, which makes this podcast series unexpectedly topical, is evident in every word. She has been campaigning against anti-Semitism and against forgetting for years. The stories she reads are based on personal letters, diaries, interviews and documents from the archives of the Leo Baeck Institute New York | Berlin.

„EXIL“ is the German version of the award-winning English-language podcast „Exile“ from the Leo Baeck Institute New York | Berlin. In addition to little-known aspects of famous personalities – such as Albert Einstein’s personal paradise in Caputh near Berlin – it also sheds light on lesser-known people and their extraordinary deeds, such as Florence Mendheim. The young, single Jewish librarian in New York took the dangerous decision to spy on the growing National Socialist movements in the USA in the 1930s, putting herself and her relatives living in Germany in great danger.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert