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Sachbücher des Monats September 2023

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Von Andreas Wang, Herausgeber der „Sachbücher des Monats“ seit 1992*

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1. Helmut Böttiger
Czernowitz. Stadt der Zeitenwenden, Berenberg Verlag, 88 Seiten, € 22,00

2. Emmanuel Carrère
V 13. Die Terroranschläge in Paris. Gerichtsreportage. Übersetzt von Claudia Hamm, Verlag Matthes & Seitz Berlin, 279 Seiten, € 25,00

3. Ewald Frie / Mischa Meier (Hg.)
Krisen anders denken. Wie Menschen mit Bedrohungen umgegangen sind und was wir daraus lernen können, Propyläen Verlag, 549 Seiten, 32,00

4. Raul Hilberg
Die Vernichtung der europäischen Juden. Erw. Neuauflage mit einem Vorwort von René Schlott. Übersetzt von Harry Maor, Walle Bengs, Wilfried Szepan und Thomas Bertram, S. Fischer Verlag, 1472 Seiten, € 98,00

5. -6. Susan Neiman
Links ist nicht woke. Übersetzt von Christina Goldmann, Verlag Hanser Berlin, 176 Seiten, € 22,00

Julian Nida-Rümelin
»Cancel Culture«. Ende der Aufklärung? Ein Plädoyer für eigenständiges Denken, Piper Verlag, 186 Seiten, € 24,00

7. Johannes Kleinbeck
Geschichte der Zärtlichkeit. Die Erfindung des einvernehmlichen Sex und ihr zwiespältiges Erbe bei Rousseau, Kant, Hegel und Freud, Verlag Matthes & Seitz Berlin, 335 Seiten, € 28,00

8. BICC Bonn International Centre for Conflict Studies, HSFK Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, et al.
Friedensgutachten 2023: Noch lange kein Frieden, transcript Verlag, 150 Seiten, € 15,00

9. Ilko-Sascha Kawalczuk
Walter Ulbricht. Der deutsche Kommunist, C. H. Beck Verlag, 1006 Seiten, € 58,00

10. Harald Welzer
Zeitenende. Politik ohne Leitbild. Gesellschaft in Gefahr, S. Fischer Verlag, 302 Seiten, € 24,00

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Besondere Empfehlung des Monats September von:
Ursula Münch
(Direktorin der Akademie für Politische Bildung
und Prof. für Politikwissenschaft Universität der Bundeswehr München)
Julia Ebner: Massenradikalisierung. Wie die Mitte Extremisten zum Opfer fällt.
Verlag Suhrkamp Nova 2023, 361 Seiten, € 20,00

An Publikationen, die die Verrohung der öffentlichen Debatte beklagen, fehlt es nicht. Zu kurz kommt die Analyse, wie es Extremisten gelingt, die sog. Mitte der Gesellschaft und damit das eigentlich „bürgerliche“ Lager zu erreichen. Ebner zeigt an Beispielen auf, wie diejenigen, die die Pandemie oder den Klimawandel beharrlich leugnen und die Grundlagen der freiheitlichen Demokratie ablehnen, ihre extremistischen und kontrafaktischen Ideen unter die Leute bringen. Dazu hat sich die Journalistin in die entsprechenden Netzwerke online eingeschlichen sowie Gespräche mit Aktivisten unterschiedlicher Couleur geführt. Herausgekommen ist eine fundierte Materialsammlung, die nicht nur die Vorgehensweise von Gegnern unserer offenen Gesellschaft beleuchtet, sondern auch die Ursachen für die Verwundbarkeit der freiheitlichen Demokratie im Zeitalter digitaler Vernetzung.(Ursula Münch)

*Andreas Wang (*1945) studierte Germanistik und promovierte 1974. Er war Regieassistent an der Hamburgischen Staatsoper, von 1979 – 1985 Kulturredakteur bei Radio Bremen und ab 1985 beim NDR, wo er 2000 Leiter des Hörspiels wurde; 2006 übernahm der die Leitung der Hauptredaktion Kulturelles Wort. Seit 2010 ist er im Ruhestand. Als Autor veröffentlichte er u.a. „Lob der schwierigen Lesart. Streifzüge durch unlesbare Bücher„, Berlin 2020 (Matthes & Seitz). Er ist Initiator der Liste „Sachbücher des Monats“. Die Liste wird ebenfalls folgenden Medien zur Verfügung gestellt:
Die Welt/NZZ/RBB Kultur/ORF Radio Ö1 u.a.

Die Jury: Tobias Becker, Der Spiegel; Natascha Freundel, RBB-Kultur; Dr. Eike Gebhardt, Berlin; Knud von Harbou, Feldafing; Prof. Jochen Hörisch, Unversität Mannheim; Günter Kaindlstorfer, Wien; Dr. Otto Kallscheuer, Sassari, Italien; Petra Kammann, FeuilletonFrankfurt; Jörg-Dieter Kogel, Bremen; Dr. Wilhelm Krull, The New Institute, Hamburg; Marianna Lieder, Berlin; Lukas Meyer-Blankenburg, SWR 2 Wissen; Prof. Dr. Herfried Münkler, Humboldt Universität zu Berlin; Gerlinde Pölsler, Der Falter, Wien; Marc Reichwein, DIE WELT; Thomas Ribi, Neue Zürcher Zeitung; Prof. Dr. Sandra Richter, Deutsches Literaturarchiv Marbach am Neckar; Wolfgang Ritschl, ORF Wien; Florian Rötzer, krass-und-konkret, München; Norbert Seitz, Berlin; Mag. Anne-Catherine Simon, Die Presse, Wien; Prof. Dr. Philipp Theisohn, Unversität Zürich; Dr. Andreas Wang, Berlin; Prof. Dr. Harro Zimmermann, Bremen; Stefan Zweifel, Zürich.

Ein Gedanke zu „Sachbücher des Monats September 2023“

  1. Lieber Feuilletonscout,
    tolle Idee – diese Liste! Hilft, Trampelpfade durch den Dschungel der Neuerscheinungen und Expertenmeinungen zu finden. Vielen Dank!

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