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Sachbücher des Monats Dezember 2023

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Von Andreas Wang, Herausgeber der „Sachbücher des Monats“ seit 1992*

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1. Florian Illies
Zauber der Stille. Caspar David Friedrichs Reise durch die Zeit, S. Fischer Verlag, 253 Seiten, € 25,00

2. Lorraine Daston
Regeln. Eine kurze Geschichte. Übersetzt von Michael Bischoff,
Suhrkamp Verlag, 432 Seiten, € 34,00

3. Adam Soboczynski
Traumland. Der Westen, der Osten, und ich, Verlag Klett-Cotta, 176 Seiten, € 20,00

4. Frank Trentmann
Aufbruch des Gewissens. Eine Geschichte der Deutschen von 1942 bis heute. Übersetzt von Henning Dedekind u.a., S. Fischer Verlag, 1020 Seiten, € 48,00

5. Eva Menasse
Alles und nichts sagen. Vom Zustand der Debatte in der Digitalmoderne, Verlag Kiepenheuer & Witsch, 187 Seiten, € 22,00

6.-7. Annie Proulx
Moorland. Plädoyer für eine gefährdeten Landschaft. Übersetzt von Thomas Gunkel, Luchterhand Verlag, 254 Seiten, € 24,00

Kohei Saito
Systemsturz. Der Sieg der Natur über den Kapitalismus. Übersetzt von Gregor Wakounig, Deutscher Taschenbuch Verlag, 316 Seiten, € 25,00

8. Steffen Mau, Thomas Lux, Linus Westheuser
Triggerpunkte. Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft, Suhrkamp Verlag, 535 Seiten, € 25,00

9. Gaia Vince
Das nomadische Jahrhundert. Wie die Klima-Migration unsere Welt verändern wird. Übersetzt von Helmut Dierlamm, Piper Verlag, 351 Seiten, € 24,00

10. Alexander Bartl
Der elektrische Traum. Fortschrittsjahre oder eine Gesellschaft unter Strom, Verlag HarperCollins, 319 Seiten, € 24,00

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Besondere Empfehlung des Monats November von:
Prof. Dr. Hermann Parzinger (Präsident Stiftung Preußischer Kulturbesitz):
Nikolai Epplée, Die unbequeme Vergangenheit. Vom Umgang mit Staatsverbrechen in Russland und anderswo. Übersetzt von Anselm Bühling, Suhrkamp Verlag, 599 Seiten, € 30,00.

Fast zwei Jahre vor dem Beginn des verbrecherischen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine erschien die russische Erstausgabe dieses fesselnden Buches des russischen Publizisten Nikolai Epplée. 2023 erschien bei Suhrkamp die deutsche Übersetzung, und angesichts der unfassbaren Ereignisse ist dieses Buch von geradezu beklemmender Aktualität. Wir alle stellen uns doch die Frage nach dem Warum: Wie konnte es soweit kommen, wie konnte sich der Westen so sehr in den wahren Absichten von Putins Russland täuschen? Epplées Analyse der sowjetischen Vergangenheit gibt die entscheidenden Antworten und Erklärungen auf diese Fragen. Dabei beschreibt er die Unterdrückungsmethoden des Sowjetimperiums und vergleicht dessen Ende nach 1991 mit den Entwicklungen in Argentinien, Deutschland, Japan, Spanien und Südafrika. Er arbeitet überzeugend heraus, welche verheerenden Folgen eine fehlende Aufarbeitung der Vergangenheit haben kann, zumal dann, wenn, wie im Russland von heute, die einzige Institution, die den Zusammenbruch der Sowjetunion überlebte, just jene war, die für den exzessiven Terror gegen die eigene Bevölkerung verantwortlich war, nämlich der Geheimdienst, dem auch Kremlherrscher Putin entsprang. Epplée lässt keine Zweifel daran, dass die russische Gesellschaft nur eine Zukunft haben kann, wenn sie sich ihrer eigenen Vergangenheit stellt. Es ist ein anderes Russland, für das der Verfasser steht, ein Russland, das die Welt voranbrächte anstatt sie in Schutt und Asche zu legen. (Hermann Parzinger)

*Andreas Wang (*1945) studierte Germanistik und promovierte 1974. Er war Regieassistent an der Hamburgischen Staatsoper, von 1979 – 1985 Kulturredakteur bei Radio Bremen und ab 1985 beim NDR, wo er 2000 Leiter des Hörspiels wurde; 2006 übernahm der die Leitung der Hauptredaktion Kulturelles Wort. Seit 2010 ist er im Ruhestand. Als Autor veröffentlichte er u.a. „Lob der schwierigen Lesart. Streifzüge durch unlesbare Bücher„, Berlin 2020 (Matthes & Seitz). Er ist Initiator der Liste „Sachbücher des Monats“. Die Liste wird ebenfalls folgenden Medien zur Verfügung gestellt:
Die Welt/NZZ/RBB Kultur/ORF Radio Ö1 u.a.

Die Jury:

Die Jury: Tobias Becker, Der Spiegel; Natascha Freundel, RBB-Kultur; Dr. Eike Gebhardt, Berlin; Knud von Harbou, Feldafing; Prof. Jochen Hörisch, Unversität Mannheim; Günter Kaindlstorfer, Wien; Dr. Otto Kallscheuer, Sassari, Italien; Petra Kammann, FeuilletonFrankfurt; Jörg Dieter Kogel, Bremen; Dr. Wilhelm Krull, The New Institute, Hamburg; Marianna Lieder, Berlin; Lukas Meyer-Blankenburg, SWR 2 Wissen;  Prof. Dr. Herfried Münkler, Humboldt Universität zu Berlin; Gerlinde Pölsler, Der Falter, Wien; Marc Reichwein, DIE WELT; Thomas Ribi,  Neue Zürcher Zeitung; Prof. Dr. Sandra Richter, Deutsches Literaturarchiv Marbach am Neckar; Wolfgang Ritschl, ORF Wien; Florian Rötzer, krass-und-konkret, München; Norbert Seitz, Berlin; Mag. Anne-Catherine Simon, Die Presse, Wien; Prof. Dr. Philipp Theisohn, Uni. Zürich; Dr.Andreas Wang, Berlin; Prof. Dr. Harro Zimmermann, Bremen; Stefan Zweifel, Zürich.

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