„BESESSSEN. Die geheime Kunst des Polsterns“

Im GRASSI Museum für angewandte Kunst in Leipzig kann man eintauchen in die Welt der Sitzmöbel.
Von Barbara Hoppe.

Bei jedem Wetter schön sind die Museen im GRASSI. Die Anlage, benannt nach dem Kaufmann und Mäzen Franz Dominic Grassi, bietet mit seinen Innenhöfen und dem angrenzenden parkähnlichen Alten Johannisfriedhof nicht nur schöne Spazierwege. Auch lockt der in den Jahren 1925 bis 1929 entstandene Gebäudekomplex im Art déco-Stil mit gleich drei Museen: Das GRASSI Museum für Angewandte Kunst, das Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig und das GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig.

Mit „BESESSEN. Die geheime Kunst des Polsterns“ lädt ersteres ein, passend zur winterlichen Kuschelzeit einmal einen Blick auf das zu werfen, was unsere Sessel und Sofas gemütlich macht. „Mit der Ausstellung setzten wir – im übertragenen Sinne – das Stethoskop an, um hineinzuhorchen und offenzulegen, welch raffinierte Konstruktionen sich unter dem Bezugsstoff finden, denn undercover zeigt sich, was handwerkliche Fertigkeit zu leisten im Stande ist, um Stühle in sinnlich attraktive Sitzbegleiter zu verwandeln“, erläutert Thomas Schriefers, Kurator der Schau.

Mehr als 100 Sitzmöbel aus 400 Jahren, darunter Renaissance-Stühle, Ratsherrensitze, Designobjekte und sogar das erste Fitnessgerät aus dem späten 18. Jahrhundert zeigen die Vielfalt des Polsterns. Und wer es nicht glauben mag, der darf selbst probieren, wie es sich auf verschiedensten Möbelstücken sitzt. „Wer die Ausstellung verlässt, wird aufmerksamer auf seine gepolsterte Umgebung achten und sein Sitzmöbel bewusster nutzen“, zeigt sich Schriefers überzeugt.

GRASSI Museum für angewandte Kunst
Johannispl. 5-11, 04103 Leipzig
BESESSEN. Die geheime Kunst des Polsterns
Laufzeit: 24.11.2022 – 26.03.2023
Öffnungszeiten: Di – So, Feiertage 10 – 18 Uhr, montags sowie am 24.12. und 31.12.2022 geschlossen
Eintritt: Bis 18 Jahre kostenfrei, Erwachsene 8 €, ermäßigt 5,50 € bzw. 4 €
(Ticket gilt für Sonderausstellungen und Ständige Ausstellungen)

Der Artikel erschien in einem größeren Artikel auch in der Kulturzeit für November 2022 der Berliner Morgenpost.

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