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„Wo bleibt das Positive?“ Bei den „Lesarten“ In Weimar!

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Von Barbara Hoppe.

Vor 22 Jahren erblickte das Bücherfest Weimar das Licht der Welt. Heute heißt das Festival „Lesarten“ und ist eine feste Größe im Kulturleben der Stadt, organisiert von der Kulturdirektion in Kooperation mit Bibliotheken, Buchhandlungen, Kinos, Jugend-und Kulturzentren, der Thüringischen Landeszeitung und wechselnden Partnern.

Der Reihe, die immer im Frühling stattfindet, gelingt es dabei, der Literatur ein eigenes Forum zu geben. „Uns geht es darum zu zeigen, dass Weimar auch in der Gegenwart eine lebendige Literaturstadt ist, die zeitgenössische Themen aufgreift und mit Autorinnen und Autoren diskutiert“, erklärt Angela Egli-Schmidt, Fachreferentin für Literatur in der Kulturdirektion der Stadt Weimar.

Hier, wo einem Kunst, Musik und Literatur auf Schritt und Tritt begegnen und wo der Begriff „Weimarer Klassik“ ebenso wie das Bauhaus fest verankert ist, besetzt „Lesarten“ eine Nische im Feuerwerk der Festivals. Viele Fördervereine und Freundeskreise, insbesondere im Umfeld der Klassik Stiftung Weimar, widmen sich den verschiedenen Aspekten der kulturhistorischen Bedeutung der Stadt. Zahlreiche Veranstaltungen rücken die Musik in den Vordergrund, auch das Bauhaus hat seinen festen Platz im Kanon der Kulturveranstaltungen. „Die Gegenwartsliteratur braucht dringend Kontinuität“, betont Angela Egli-Schmidt und freut sich, dass die jahrzehntelange Literaturarbeit den kreativen Austausch unter den Beteiligten fördert. Immer wieder entstünden neue Projekte.

So ist auch das diesjährige Programm wieder umfangreicher, als es sich Angela Egli-Schmidt vorgenommen hat. „Jedes Jahr denke ich „less is more“. Jetzt bin ich wieder sehr glücklich mit dem ziemlich neuen, ausufernden Programm.“ Auf ein persönliches Highlight festlegen mag sich die Literaturreferentin nicht, auch wenn sie sich auf den Beginn mit dem  Weimarer Schauspieler Thomas Thieme, auf Gerhard Schöne zum Welttag der Poesie, auf Regina Scheer, Irene Moessinger, Jürgen Wiebicke und auf Eric Vuillard besonders freut.

In Anlehnung an das Erich Kästner-Gedicht „Und wo  bleibt das Positive, Herr Kästner?“ von 1930 steht das diesjährige Literaturfestival unter dem Motto „Wo bleibt das Positive?“. Menschen sollen Zuhören und miteinander ins Gespräch kommen. „Die Welt ist aus den Fugen und die Gegenwartsliteratur folglich reich an Dystopien. Wir wollten nach Gegenentwürfen schauen, nach Menschen, die schwierige Dialoge eröffnen, neue Wege gehen, dennoch zu gestalten wagen, mit Poesie wärmen und andere Regeln fürs Miteinander suchen“, erläutert Angela Egli-Schmidt die Intention der „Lesarten“. Autorenlesungen, Filme, Konzerte, Gespräche, Sachbuch, Belletristik, Lyrik, Jazz, Begegnung mit Sportlern und Schauspielern bieten dafür ein breites Spektrum für alle Interessierten. Über die ganze Stadt verteilt laden verschiedene Stätte ein. Ob Buchhandlung, Bibliothek, Kinosaal oder das Deutsche Nationaltheater – sie alle bieten der Poesie, mit und ohne Slam, und großen Erzählungen eine Bühne. Auch die Bauhaus-Universität ist vertreten. Hier präsentiert am 25. März Bernd Polster seine Biografie „Walter Gropius. Der Architekt seines Ruhms“.

Wie sind die Pläne für die Zukunft des Festivals? Angela Egli-Schmidt zögert nicht lange: „Gegenwärtig sein. Der Literatur ein Fest bereiten: Die Freude am Wort, an Sprache, an Austausch teilen und dabei noch vielstimmiger und inklusiver werden.“

Lesarten Weimar
20. März bis 13. April 2019
www.lesarten-weimar.de

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