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„Picasso. Das späte Werk. Aus der Sammlung Jacqueline Picasso“

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Ein Ausstellungsbesuch von Barbara Hoppe.

Zweifellos war Jacqueline Picasso eine schöne Frau. Über 400 Porträts von ihr zeigen, dass sie auch Pablo Picasso in höchstem Maße inspirierte. Die letzten 19 Jahre seines Lebens verbrachte sie mit ihm, davon 12 als Ehefrau. Nach seinem Tod erbte sie eine Reihe seiner Spätwerke. Zu sehen sind diese Bilder derzeit im Museum Barberini in Potsdam. Viele von ihnen finden damit erstmals den Weg in die Öffentlichkeit.

Unter den 136 Exponaten sind natürlich auch zahlreiche, für die Jacqueline Modell stand oder die Inspiration lieferte. Doch geht die Ausstellung weit über die letzte Muse im Leben des Künstlers hinaus. Von Zeichnungen über Druckgraphiken, Linolschnitten, Collagen bis hin zu Gemälden, Skulpturen und Keramiken reichen die Ausstellungsstücke. Und nehmen den Betrachter gefangen. Ausdruckstark mit kräftigen Farben sind die Ölgemälde „Madame Z (Jacqueline mit Blumen)“ oder auch „Jacqueline in türkischem Kostüm“, während einen die Collage „Jacqueline 1957“ in schwarz-weiß gefangen nimmt. Jacquelines Blick trifft einen direkt und unmittelbar. Die großen dunklen Augen und das gerade Profil entwickeln eine ungeheure Sogwirkung.

Jacqueline 1957 / Foto: Feuilletonscout

Immer wieder wandelt man durch die schön gestaltete Ausstellung. Viele der hier gezeigten Exponate kennt man von Fotos, die berühmte Fotografen wie Brassaï einst von Picasso in seinem Atelier machten – inmitten seiner Werke. Nun hängen sie vor einem, in Farbe. Die Zusammenfassung des Lebens eines großen Künstlers, der bekannte Themen immer wieder aufgriff, sie variierte und Verfahren weiterentwickelte. Besonders schön: Auch das eine oder andere der Fotos zeigt die Schau.

Jacqueline Picasso hatte bereits eine Tochter, als sie zu dem Künstler zog. Dank Catherine Hutin, die Erbin des Konvoluts, sind die Meisterwerke nun in Potsdam zu sehen. Einst verrissen die zeitgenössischen Kritiken die späten Arbeiten Picassos. Das Museum Barberini betont jetzt die stilistische Vielfalt des Künstlers in seinen letzten Jahren. Mit Bernardo Laniado-Romero, vormals Direktor des Picasso Museums in Barcelona und Málaga, hat das Haus zudem einen ausgewiesenen Experten des Sujets gewinnen können.

Impressionen der Ausstellung von Kunstleben Berlin:

Picasso. Das späte Werk
Ausstellung bis zum 16. Juni 2019

Museum Barberini
Humboldtstr. 5–6
Alter Markt
14467 Potsdam

Öffnungszeiten:
Täglich außer Dienstag: 10 bis 19 Uhr

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