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Musikalische Zeitreise: Natalia van der Mersch und Natalia Kovalzon ehren Fritz Kreisler

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Feuilletonscout Das Kulturmagazin für Entdecker Musik

Von Guido Krawinkel.

Der Name ist immer noch in aller Munde, er selbst auch gut 60 Jahre nach seinem Tod eine Legende: Fritz Kreisler. Als Früh- und Hochbegabter schloss er sein Violinstudium mit sage und schreibe 10 Jahren ab, widmete sich später aber der Malerei ebenso wie der Medizin, nur um dann doch wieder zur Geige zurückzukehren. Später entwickelte er sich doch noch vom ehemaligen Wunderkind zu einem Künstler mit Rückgrat, etwa als er das nationalsozialistische Deutschland schon 1933 konsequent boykottierte. Kurios freilich ist die Episode mit den gefälschten Werken, die er aus Gründen der besseren Vermarktung unter dem Namen bekannter Komponisten gerne als Zugaben spielte, die aber allesamt aus seiner Feder stammten.

So schillernd wie sein Leben ist auch Kreislers Musik. Die Geigerin Natalia van der Mersch hat zusammen mit der Pianistin Natalia Kovalzon einige Preziosen aus Kreisler Werk eingespielt, allesamt eher kurze Stücke, die vor der gepflegten Salonpièce über virtuose Brillierstücke bis hin zu ernsthafteren Werken zählen. „Liebesfreud“ und „Liebesleid“ zählen zu Kreislers bekanntesten Stücken und dürfen natürlich auch auf dieser CD nicht fehlen, aber Mersch und Kovalzon beschränken sich nicht nur auf solche Schmonzetten, sondern reichern das Programm durch Werke prominenter Zeitgenossen wie Dvorák, Tschaikowsky oder Granados an. Das Ergebnis ist eine gelungene Einspielung, die den geneigten Hörerinnen und Hörern manch vergnügliche Stunde bereiten kann. Natürlich ist Mersch kein zweiter Kreisler, aber das wäre wohl auch vermessen. Sie musiziert mit ihrer Klavierbegleiterin mit musikantischem Schmelz und Schwung. Das kann sich mehr als nur hören lassen.

My Kreisler Album
Natalia van der Mersch | Geige
Natalia Kovalzon | Piano
ARS Produktion, Juni 2023
bei amazon

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Musical journey through time: Natalia van der Mersch and Natalia Kovalzon honor Fritz Kreisler
The name is still on everyone’s lips, he himself, even 60 years after his death, remains a legend: Fritz Kreisler. As an early and highly gifted individual, he completed his violin studies at the remarkable age of 10, later delving into painting and medicine, only to return to the violin once again. Eventually, he evolved from being a former prodigy to an artist with integrity, such as when he steadfastly boycotted Nazi Germany as early as 1933. Curiously, there’s the episode with the forged works, which he played under the names of renowned composers as encores for better marketing, all of which were actually his own compositions.

Just as colorful as his life, so is Kreisler’s music. Violinist Natalia van der Mersch, together with pianist Natalia Kovalzon, has recorded some gems from Kreisler’s oeuvre, all of which are rather short pieces ranging from refined salon pieces to virtuosic showpieces and even more serious works. „Liebesfreud“ and „Liebesleid“ stand among Kreisler’s most famous pieces and naturally should not be missing on this CD, but Mersch and Kovalzon don’t limit themselves to such sentimentalities. They enrich the program with works by prominent contemporaries such as Dvorák, Tchaikovsky, or Granados. The result is a successful recording that can provide many enjoyable hours to attentive listeners. Of course, Mersch is not another Kreisler, but that would probably be presumptuous. She plays with her pianist with musical charm and vigor. This is more than just worth listening to.

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