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Statt Kino: Maria Goretti

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Von Stephan Reimertz.

Am 5. Juli 1902 versuchte im Dorf Le Ferriere nahe Nettuno bei Rom der sechzehnjährige Alessandro Serenelli die elfjährige Pächterstochter Maria Goretti zu vergewaltigen. Das fromme Bauernmädchen wehrte sich entschieden: »Das ist Sünde! Alessandro, du kommst in die Hölle!« Vierzehn Mal stach der Junge mit dem Messer auf Maria ein, die am nächsten Tag im Spital in Nettuno starb, nicht ohne ihrem Peiniger vergeben zu haben. Nach Alessandros Bekunden erschien Maria ihm in der Haft und überreichte ihm vierzehn Lilien. Die Erscheinung veränderte sein Leben von Grund auf. Nach der fast dreißigjährigen Haft suchte er Marias Mutter auf, die ihm Vergebung gewährte. Alessandro beendete sein Leben im Kapuzinerkloster von Macerata als Gärtner und Angehöriger des dritten Ordens der Franziskaner. Pius XII. sprach Maria Goretti 1947 selig, drei Jahre später heilig. (Originalaufnahmen von der  Heiligsprechung auf dem Petersplatz im Beisein des italienischen Staatspräsidenten und Marias Mutter hier.)

Zu den zahllosen Spuren, die Maria in Dichtung, Volkskultur, Kunst und Film hinterlassen hat, zählt der Spielfilm von Regisseur Augusto Genina aus dem Jahre 1949. Der eindrucksvolle Streifen ist von Versimo und Neorealismo geprägt, dabei von tiefer Menschlichkeit durchdrungen. Die junge Ines Orsini begeisterte die Zuschauer ebenso wie Assunta Radico als die Mutter Assunta. Bewohner der Region tragen als Laiendarsteller zum authentischen Charisma des außergewöhnlichen Films bei.

Bei Youtube finden wir den Film französisch synchronisiert hier, das italienische Original hier.

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