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Neu im Kino: „Dämonen und Wunder“

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Neu im Kino: „Dämonen und Wunder“Drei Kriegsflüchtlinge aus Sri Lanka bilden eine „Notfamilie“, um in einem Pariser Vorort unter falscher Identität Unterschlupf zu finden: der traumatisierte Ex-Soldat Dheepan, die Tamilin Yalini und „Tochter“ Illayaal. Mühsam kämpfen sich die drei durch den Alltag, der von der zunehmenden Kriminalität im Viertel erschwert wird. Als Dheepan in Konflikt mit dem örtlichen Bandenchef gerät, eskaliert die Gewalt.

Der Film des für seinen Alltagsrealismus bekannten Regisseurs Jacques Audiard gewann bei den diesjährigen Filmfestspielen in Cannes die Goldene Palme. Audiard besetzte seinen Film mit Laiendarstellern, die das Gezeigte in Teilen selbst erlebten, so z.B. Hauptdarsteller Jesuthasan Antonythasan, der als Kindersoldat in Sri Lanka kämpfte, bevor er 1993 nach Frankreich kam und sich mit einfachen Jobs durchschlug. Heute ist er ein erfolgreicher Schriftsteller in Indien und Sri Lanka.

Deutschlandfunk begeistert: „Ein Flüchtlingsdrama zu verbinden mit einer Liebesgeschichte und einem Thriller, damit die Grenzen zwischen klassischer Tragödie und Genrefilm wie beiläufig, wie selbstverständlich zu ignorieren, das ist eine einzigartige, faszinierende Kunst. Grandios, spannend, nachdenklich, berührend und betörend. Was für ein Kino, was für ein europäisches Kino! Was für ein Filmemacher!“

Der Tagesspiegel ebenso: „„Dämonen und Wunder“, dieses Jahr in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet, ist durchweg packendes Kino.“

FAZ net kritisch: „Dabei erweist sich, dass er seinen Protagonisten Dheepan eher dazu benutzt, seinen eigenen Phantasien nachzugehen, als dass er den kleinen Schritten und sanften Berührungen eine Chance geben würde, aus denen sich […] ein gemeinsam erschlossener Raum ergeben könnte. Inmitten der Projektionen, die sich aus allen Richtungen auf die Banlieue richten, setzt Audiard schließlich auf einen besonders grellen Scheinwerfer.“

Cinema online meint: Ein kraftvoller Film, in dem Realität und Fiktion teils untrennbar verwischen.

 

 

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