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Kulturtipp der Woche: Perfekt für die Stimme

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Feuilletonscout Das Kulturmagazin für Entdecker Musik

Die Sängerin Sonja Leutwyler kommt nach Hamburg und präsentiert außergewöhnliche Liedkunst. Ein Gastbeitrag von Guido Krawinkel.

Es gibt jede Menge Raritäten und Kostbarkeiten im Programm, mit dem die schweizerische Sängerin Sonja Leutwyler gastiert: Lieder von Erwin Schulhoff Arash Safaian etwa, einem iranischen Komponisten, der Lieder auf Texte von Else Lasker-Schüler komponiert hat. „Schulhoffs Lieder haben etwas Intimes aber auch eine große Tiefe“, so Leutwyler, die jahrelang recherchieren musste, um an die lange vergriffenen Noten zu gelangen. Safaian hat seine Lieder eigens für Leutwyler und ihr Ensemble, die Geigerin Astrid Leutwyler und den Pianisten Benjamin Engeli, geschrieben. „Die Idee war, einen zeitgenössischen Komponisten ein Werk für unsere Besetzung Gesang, Klavier und Geige schreiben zu lassen.“ Die Idee ging auf: „Ich muss sagen, das ist wie für meine Stimme geschrieben, ich bin sehr, sehr glücklich über diese Stücke.“

Leutwyler hat ursprünglich Bratsche studiert, ist dann zum Gesang gewechselt. Vielleicht kommt ja daher die Vorliebe für kammermusikalische Lieder, eine Besetzung, die immer noch Seltenheitswert hat. „Mir ist die Kammermusik besonders wichtig. Diese besondere Besetzung von Lied plus Instrument hat einen ganz besonderen Reiz. Außerdem gibt es noch so viele unbekannte Komponisten. Das ist auch ein zentrales Anliegen, auch bei meinen CDs, speziell Komponistinnen noch mehr zu beleuchten, besonders jene des 19. Jahrhunderts.“ Den schweizerischen Komponisten Othmar Schoeck etwa oder Carl Reinecke, „wunderschöne Musik“, wie Leutwyler findet.

v.l.n.r.: Benjamin Engeli, Sonja Leutwyler, Astrid Leutwyler

Ein ganz besonderes Anliegen ist für sie aber die Entdeckung von Komponistinnen, auch da hat sie einiges zu bieten: „Schon seit längerem versuche ich immer mehr Komponistinnen in mein Repertoire aufzunehmen. Zu Lebzeiten waren sie ja zum Teil sehr bekannt und als sie tot waren, sind sie in der Versenkung verschwunden. Cecile Chaminade etwa habe ich vor etwa zehn Jahren entdeckt, weil ich einen französischen Liederabend gegeben habe und dafür auf der Suche nach neuem Repertoire war. Ich bin regelrecht eingetaucht in ihre Musik und war verliebt auf den ersten Blick, also auf die erste Note. Aber auch Lili Boulanger oder Amy Beach hat Leutwyler für sich entdeckt. „Ihre Musik ist wirklich fantastisch, sie war eine absolut begnadete Komponistin. Jedes ihrer Stücke, das ich in die Hände nehme, ist irgendwie perfekt für meine Stimme geschrieben. Und auch die Texte, die sie gewählt hat, sind sehr schön.“ Ein ungemein spannendes Programm also, das Leutwyler und ihre Mitstreiter da mitgebracht haben.

Am 19. Januar 2024 wird Sonja Leutwyler im Tschaikowsky-Saal im Hamburg zu hören sein:
Freitag, 19. Januar 2024 | 19:30 Uhr
Hamburg | Tschaikowsky-Saal

Programm:
CD Präsentation des neuen Albums Secret Nights und die Uraufführung von „Styx“ von Arash Safaian.

Sonja Leutwyler | Mezzosopran
Astrid Leutwyler | Violine
Benjamin Engeli | Klavier

Mit demselben Programm folgt ein Konzert am 23. Januar 2024 in Luxemburg:
Foyer Européen, Luxembourg, 20:00 Uhr

Secret Nights
Sonja Leutwyler | Mezzosopran
Astrid Leutwyler | Violine
Benjamin Engeli | Piano
Benjamin Nyffenberger | Cello
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