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Heiter bis wolkig: „Schloß Gripsholm“ von Kurt Tucholsky

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LiteraturDie illustrierte Neuauflage ist ein Muss für alle Freunde schöner Bücher und heiterer Geschichten. Von Barbara Hoppe.


Es ist und bleibt ein Klassiker, der bezaubert. Mit „Schloß Gripsholm“, entstanden 1931, als die dunklen Wolken am deutschen Horizont bereits zu sehen waren, gelingt Kurt Tucholsky ein leichtfüßiges, graziöses Jeu d’amour unter schwedischer Sonne. Hier, wo Kurt und seine „Prinzessin“  Lydia urlauben, in ländlich-idyllischem Frieden, bleibt das Paar nicht lang allein. Erst meldet sich Freund Karlchen an, dann mietet sich Sybille, genannt Billie, im Nebenzimmer ein. Und aus ist’s mit der Zweisamkeit. Ein frisches Prickeln umtänzelt die Liebenden, frivolen Gedanken folgen Taten. Und immer bleibt da eine Leichtigkeit, ein luftiges Schweben, die von der traurigen Geschichte um „das Kind“ und ihr glückliches Ende nur mit einem Hauch Sommermelancholie umweht werden.

Zu Ehren von Hans Traxler

Umso schöner ist es nun, dass die Büchergilde Gutenberg exklusiv zum 90. Geburtstag von Hans Traxler, diesem großartigen Illustrator, der von den Satirezeitungen Pardon und Titanic, über die FAZ, Süddeutsche, die Zeit bis hin zu klassischen Texten deutscher Literatur karikiert und gezeichnet hat, seinen wahren Prachtband von 2011 erneut herausgegeben hat. 60 farbige Illustrationen von Hans Traxler, entstanden über ein Jahr, begleiten die sommerfrische, heitere Geschichte, bedruckt auf Halbleinen. Liebevolle Figuren sind es geworden, ein bisschen frech bisweilen, wenn bei den Haremsdamen keck der Busen hervorblitzt.

Es ist die ideale Lektüre für die sonnige Zeit, für den Urlaub, fürs Träumen und Schwelgen. Das großformatige Buch ist inhaltlich wie optisch ein Schmuckkästchen, das für die schnelle Lektüre zu schade ist und verdient hat, mit Genuss und Muße gelesen zu werden.

Kurt Tucholsky                           
Schloß Gripsholm
Edition Büchergilde, Frankfurt 2019

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Ein Gedanke zu „Heiter bis wolkig: „Schloß Gripsholm“ von Kurt Tucholsky“

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