Die Bewegung im Raum erkunden: Die kurvigen Objekte des Italieners Carlo Mollino (1905-1973) sind fern von Funktionalismus, doch markieren sie einen Meilenstein der Moderne. Der ausgebildete Architekt war vom Surrealismus beeinflusst, betätigte sich auch als Literat, Skifahrer und Kunstflieger und fotografierte mehr als dreißig Jahre weibliche Akte. Zunächst noch Ähnlichkeit mit den Arbeiten von Man Ray, konzentrierte sich Mollino zunehmend auf surrealistische Settings und erotischer und pornografischer Fotografie.
Aber vor allem zeigt die Schau Mollinos weniger bekannte architektonische Arbeit aus dem Turiner Umland und dem Aostatal.
Die ZEIT (40/2011) dazu: Die Münchener Ausstellung zeigt einen widersprüchlichen Künstler, der abseits von Rationalismus und Funktionalismus einen ungewöhnlichen Weg in die Moderne ging.
Süddeutsche online fasst zusammen: Die große Münchner Schau stellt nun erstmals Mollinos Architektur in den Mittelpunkt. Sie ist die letzte Ausstellung des ehemaligen Haus der Kunst-Chefs Chris Dercon, der im vergangenen Frühjahr als Direktor an die Londoner Tate Modern ging, und ist mit den Co-Kuratoren Wilfried Kuehn und Armin Linke entstanden. Durch ihren Fokus ermöglicht sie nun einen überraschend klaren Blick auf den schöpferischen Nukleus des Tausendsassas, aus dem seine gesamte Kunst, allen voran seine wesenhaften Möbelstücke und seine surrealistischen Fotos, hervorgegangen ist.
Carlo Mollino Maniera moderna
Noch bis zum 8. Januar 2012
Haus der Kunst
Prinzregentenstrasse 1
80538 München
Öffnungszeiten
MoSo 1020 Uhr
Do 1022 Uhr
10 Euro/ 7 Euro