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Nuancenreich: Das zweite Soloalbum von Chris Gall überrascht mit ruhigen Klängen

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Barbara Hoppe sprach mit dem Musiker über sein neues Album „Room of Silence“.

Feuilletonscout: Anlässlich Ihres ersten Soloalbum sagten Sie im Feuilletonscout auf die Frage, ob Sie lieber alleine oder in der Band spielen: „Ich spiele sehr gerne alleine, weil es für mich ein großer Reiz und eine neue Herausforderung ist. Es ist eine ganz andere Art, sich auf die Auftritte vorzubereiten und ein völlig anderer Prozess, den man als Musiker durchmacht. Gleichzeitig genieße ich es immer wieder, mit Musikern und in Bands zu spielen.“ War es mal wieder an der Zeit, alleine zu spielen?
Chris Gall: Oh nein, im Gegenteil, ich habe in den letzten zwei Jahren immer vereinzelt Solo Konzerte gespielt und es so sehr genossen, dass ich mit meinem neuen Programm bzw. der neuen CD unbedingt an meine bisherigen Solo Konzerte anknüpfen wollte und fortführen kann!

       

Feuilletonscout: Ihr zweites Soloalbum heißt „Room of Silence“ und in der Tat ist es sehr viel ruhiger als sein Vorgänger. Wie kamen Sie zu diesen überwiegend langsamen, fast behutsamen Stücken?
Chris Gall: Ein bisschen auch aus dem eigenen Wunsch nach etwas mehr Ruhe und Achtsamkeit. Erstaunlicherweise kann man mit weniger oder leisen Tönen genauso viel ausdrucken wie mit vielen oder lauteren Tönen. Für mich war das wie eine Entdeckungsreise und Nuancen bekommen dadurch mehr Bedeutung. So viele Menschen in der Welt schreien schon laut um sich… Also spiel ich mal etwas ruhiger, dachte ich mir. Bei den Live Konzerte ist aber trotzdem alles dabei.

Feuilletonscout:Ist „Room of Silence“ auch eine Art Experimentieren mit dem Instrument Piano?
Chris Gall: In gewisser Weise ja, denn ich präpariere das Instrument manchmal geringfügig. Bei John Lennons Julia beispielsweise habe ich die Saiten mit einem Tuch gedämpft. So klingt es viel sphärischer und lebendiger. Das wiederum hat es mir erlaubt, das Stück insgesamt simpler zu arrangieren.

   
Coverabbildung © GLM Music
 

Feuilletonscout: Fühlen Sie sich oder empfinden Sie Ihre Musik reifer als noch vor drei Jahre bei Ihrem ersten Soloalbum?
Chris Gall: Die Frage kann ich in 10 Jahren vielleicht rückblickend beantworten. Aber ich habe natürlich schon mehr Routine und Erfahrung im Solo-Spiel. Das erlaubt es mir beim Konzert mich noch mehr in die Musik hinein zu vertiefen.

Feuilletonscout: Was kommt als nächstes?
Chris Gall: Gerade habe ich gemeinsam mit Quadro Nuevo und dem Orchester des Bayerischen Rundfunks eine gemeinsame CD „Volkslied reloaded“ aufgenommen, welche im Mai auf Sony Classics veröffentlicht wird. Die Spanne zwischen Solo-Konzerten und großem Orchester könnte momentan größer nicht sein und das genieße ich sehr!


Danke für das Gespräch, Chris Gall!

Chris Gall
Room of Silence
GLM Music 2018
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Ein Gedanke zu „Nuancenreich: Das zweite Soloalbum von Chris Gall überrascht mit ruhigen Klängen“

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