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literarisch und politisch: das internationale literaturfestival in Berlin

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Poster: ilb Berlin

Seit über 20 Jahren ist das Internationale Literaturfestival Berlin eine feste Größe im Kulturleben der Stadt. Von Barbara Hoppe.

„Ich glaube, dass das ilb den eigenen Namen seit Beginn sehr ernst nimmt: Es ist das internationalste aller internationalen Literaturfestivals“, meint Ulrich Schreiber, Gründer und Leiter des ilb. Ein Grund dafür sind die Kuratoren und die World Alliance, ein Zusammenschluss von über 30 Literaturfestivals weltweit. Sie recherchiert unter der Federführung der Berliner, was in Asien, in der arabischen Welt, in Afrika und Lateinamerika literarisch Neues und Aufregendes geschieht.

Aus diesen Entdeckungen entsteht Jahr für Jahr ein nicht nur spannendes Berliner Programm, sondern auch das politischste Literaturfestival weltweit, ergänzt Schreiber. Natürlich bleibt die Literatur der Protagonist des elftägigen Festivals. Neben Lyrik, Prosa, Kinder- und Jugendbüchern bietet das ilb seit 2011 auch Comics und Graphic Novels eine Plattform. Ob in Theatern oder Konzertsälen, Museen oder Gefängnissen, ob Leseförderung, Trends auf dem Buchmarkt, Lesungen, Diskussionen oder Gespräche mit Literaturnobelpreisträgern – wer Literatur liebt, kommt auf seine Kosten und darf sich auf Autoren wie Margaret Atwood, Abdulrazak Gurnah, Damon Galgut, Barbara Vinken, Bernardine Evaristo oder Zadie Smith im Gespräch mit Daniel Kehlmann freuen. Mit Formaten wie „Reflections“ und „Science and the Humanities“ bietet es zudem auch Angebote für disziplin- und nationaliätenübergreifende Diskurse aus Politik und Wissenschaft.

Dabei liegen die Schwerpunkte auf postsowjetischen Literaturen, der Zukunft der arabischen Welt, Misogynie, Transgender, aber auch Wokeness und Identitätspolitik. Ein besonderes Augenmerk erfährt mit einer weltweiten Lesung die ukrainische Literatur. Wenn sich schließlich am 7. September wieder Literaturkenner und -liebhaber aus aller Welt treffen, erwartet sie der niederländische Autor David Van Reybrouck mit seiner Eröffnungsrede an einem liebgewordenen Ort: „Matthias Pees hat uns nach der dreijährigen Renovierung eingeladen, wieder Gast im Haus der Berliner Festspiele zu sein“, freut sich Ulrich Schreiber.

ilb Berlin vom 7. bis zum 17. September 2022
Alle Infos, Programm und Tickets hier

Der Text erschien ebenfalls in der Kulturzeit der Berliner Morgenpost im Juni 2022.

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