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Die Überlagerung von Kunst und Wissenschaft: SUPERPOSITION

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Rezension von Barbara Hoppe.

Muss man Kunst verstehen? Nein. Aber man soll sich mit ihr auseinandersetzen. Sie ergründen. Bestaunen. Und sich inspirieren lassen. Besonders beeindruckend ist es dann, wenn man erkennt, wie sehr der Künstler sein Sujet durchdrungen hat. Wenn in den Objekten fokussierte Gedanken Gestalt annehmen und uns neue Perspektiven und Einsichten bescheren.

v.l.n.r.: Jana Noritsch (collectors club), Jung Me Chai (Leiterin des Projektraums DISKURS), Olaf Schirm, Lucas Buschfeld, Sebastian Wolf, Edith Kollath

Wer in diesen Tagen den Projektraum DISKURS in Berlin-Mitte betritt, gerät in genau so ein Szenario. Vier Künstlerinnen und Künstler stellen hier aus. Sie kommen von der Science Art und finden in den schönen Räumen als Gruppe zusammen. Sie selbst betrachten sich als „Freie Radikale“. Die Mitglieder dieser Bewegung arbeiten meist isoliert voneinander. Umso erstaunlicher, aber auch umso bereichernder für den Betrachter, sie gemeinsam an einem Ort zu finden. Lucas Buschfeld, Edith Kollath, Olaf Schirm und Sebastian Wolf beherrschen das Wechselspiel sowie die Überlagerung von Kunst und Wissenschaft meisterhaft. Für den Betrachter bedeutet dies, sich immer wieder neuen Sichtweisen anzunähern, die unterschiedlicher nicht sein können. „Diese Kunst“, so Kurator Olaf Schirm, „fordert von dem Besucher und Interessierten die Zeit der Betrachtung, der Wahrnehmung. Wenn man sich diese Zeit gibt, dann wird man belohnt durch bleibende überraschende Erkenntnisse und Blickwinkel, die man nun in sich tragen kann.“

Ob die mikroskopische Nahaufnahme „From the series Light Structures (untitled)“ eines Spinnennetzes mit seinen biologischen Eigenheiten von Lucas Buschfeld, das Atmen mit Ausdehnung und Zusammenziehen als Ausgangspunkt in „If it were a sheet of paper“ von Edith Kollath, das faszinierende wie brutale „lovesmenot“ von Sebastian Wolf oder die Installationen „fadeR“ und „SWARM“ von Olaf Schirm: Die Schau braucht das Verharren, das Staunen, den Versuch, zu begreifen, um bisweilen vor der Komplexität der eigenen Wahrnehmung zu kapitulieren. Doch nähert man sich den Phänomenen zunächst in ihren naturwissenschaftlichen Rohformen, erkennt man zunehmend die Arbeit der Künstler hin zu Verfremdung und Neuformung von Realität. So ermöglicht SUPERPOSITION nicht nur eine erweiterte Sicht nach Außen, sondern eröffnet dem Betrachter auch neue Innensichten seiner Wahrnehmung.

Dank an Kunstleben Berlin für die schönen Impressionen:

SUPERPOSITION
Die Überlagerung von Kunst und Wissenschaft – Neue, radikal subtile Positionen über die Wahrnehmung. Mit Arbeiten von Lucas Buschfeld, Edith Kollath, Olaf Schirm und Sebastian Wolf.
Ausstellung noch bis zum 29. Februar 2020

Projektraum DISKURS
Novalisstraße 7
10115 Berlin

Öffnungszeiten:
Mittwoch bis Samstag: 13 – 19 Uhr

3 Gedanken zu „Die Überlagerung von Kunst und Wissenschaft: SUPERPOSITION“

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