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Weihnachten in Paris: „Lacroix und die stille Nacht von Montmartre“ von Alex Lépic

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LiteraturRezension von Barbara Hoppe.

Es scheint so, als hätte sich Alex Lépic zum Ziel gesetzt, seinen Commissaire Lacroix mit jeder neuen Buchsaison ins Rennen zu schicken. Nach „Die Toten von Pont-Neuf“ und „Der Bäcker von Saint-Germain“ folgt mit „Lacroix und die stille Nacht von Montmartre“ der dritte Fall für den Pariser Kommissar, der so sympathisch an Maigret erinnert. Mit Pfeife, Hut und Mantel spaziert er durch Paris. Nie nimmt er die Métro, selten den Bus, wenn es sein muss das Taxi oder er lässt sich von seinen Kollegen im Polizeiwagen mitnehmen. Handys sind ihm zuwider, seine Frau Dominique, Bezirksbürgermeisterin im 7. Arrondissement, ist sein Augenstern und der Job bereitet ihm Befriedigung. Wenn sich nicht gerade, wie im aktuellen Roman, alle Verbrecher kurz vor Weihnachten entschieden hätten, einmal Ruhe zu geben. Kurz: Commissaire Lacroix, angesehener Leiter der Polizeipräfektur im 5. Arrondissement, langweilt sich. So sehr, dass es ihm die gute Laune verhagelt.

Wie gut, dass in Montmartre, eine gefühlte andere Welt für den Kommissar, plötzlich die gesamte Weihnachtsbeleuchtung auf dem berühmten Place du Tertre gestohlen wird. Man könnte es als Schabernack abtun, aber wenn ein Lacroix stutzt, steckt wohl mehr dahinter. Und weil ja sonst nichts los ist, macht sich le Commissaire auf den Weg, das Mysterium zu lüften.

Cover: Kampa Verlag

Gewohnt gemütlich entwickelt Alex Lépic seine Geschichte, die dieses Mal gänzlich ohne Tote auskommt, dafür mit viel Atmosphäre im verschneiten Paris und einer guten Prise Weihnachtsvorfreude. Alex Lépic weiß die Stadt, ihre Straßen und Plätze stimmungsvoll zu beschreiben. Es gehört zu Lépic-Lacroix, dass der Leser über das Warum der Intuition und die Gedanken des Kommissars und seine Schlussfolgerungen im Dunkeln gelassen wird. Das tut der Stimmung des harmlos-unterhaltsamen Romans keinen Abbruch. Dennoch wünschte man sich hin und wieder ein bisschen mehr Biss in diesem nichtsdestotrotz liebenswerten Krimi, der nicht nur Lust auf Weihnachten macht, sondern auch auf die nächste Reise nach Paris.

Alex Lépic
Lacroix und die stille Nacht von Montmartre
Kampa Verlag, Zürich 2020
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