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„Republik der Wölfe – Ein Märchen-Massaker mit Live-Musik.“ Das Theater Dortmund an der Berliner Volksbühne

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„Republik der Wölfe - Ein Märchen-Massaker mit Live-Musik.“ Das Theater Dortmund an der Berliner VolksbühneWas wäre, wenn Hänsel & Gretel, Aschenbrödel, Schneewittchen oder Rotkäppchen heute leben würden? Die Frage klingt zu harmlos für das, was das Theater Dortmund derzeit als Gastspiel an der Volksbühne Berlin zeigt: „Republik der Wölfe – Ein Märchen-Massaker mit Live-Musik“ heißt es da, und zweifellos herrschen Mord und Totschlang, Vergewaltigung, Raub, Entführung und Folter. In den rund 200 Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm findet sich alles Üble, was Menschen einander antun können. Auf heute übertragen, lautete es dann so, wie das Theater Dortmund es im Stil der Boulevardpresse zusammenfasst:

* * * Weil sie schöner war: Mutter (46) vergiftet Pflegetochter (20) aus Neid! * * * Tragödie am Stadtrand: Wolf reißt Mädchen (13) am helllichten Tag! * * * Aus Liebe: Schwestern verstümmeln eigene Füße. * * * Weil sie widersprach: Mädchen (11) mit heißem Pech gefoltert. * * * Unfassbares Sauerland: Alte (76) kidnappt und mästet Geschwisterpaar. * * * Neues vom Froschmann: Prinzessin (16): „Er verfolgte mich bis ins Bett!“ * * *

In die städtische Wirklichkeit von heute katapultiert, mögen die Märchenfiguren dann so aussehen, wie Regisseurin Claudia Bauer und der Musikalische Leiter Paul Wallfisch es auf die Bühne bringen. Von hochkarätiger Live-Musik flankiert – es spielen auf: Alexander Hacke von den Einstürzenden Neubauten, Multiinstrumentalist Mick Harvey (Mitbegründer von Nick Cave and The Bad Seeds), sowie die Mitbegründerin der Loveparade, Danielle de Picciotto –feiern die Grimm’schen Märchen ihr zeitgenössisches Comeback.

 

WDR online positiv: „Die Zusammensetzung der Band ist eine Sensation. […] Walzer und Garagenrock, ein psychedelisches Instrumentalstück zum – die Band entfaltet einen großen Kosmos an musikalischen Stilen. „Republik der Wölfe“ ist eine gewaltige Show. Gefühlvoll, böse, witzig, aber auch mit stillen, ernsthaften Momenten der Verlorenheit. Märchen als Spiegel einer zerrissenen Gegenwart.“

Die Ruhrnachrichten ebenso: „Eine finstere Märchenwelt als Abbild unserer Gesellschaft? Das ist nicht wirklich neu. Umwerfend ist aber, wie die Inszenierung auf Messers Schneide zwischen einer tristen Realität und einer wunderbar düsteren Romantik balanciert. Das alles ist so böse und bizarr, so grell und grotesk, dass es Spaß macht. Wohliger Grusel garantiert!“

 

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