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Orlando Figes: „Schick einen Gruß, zuweilen durch die Sterne“

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Krieg, Gefangenschaft, Konzentrationslager – weil Lew so viele deutsche Gräueltaten überlebt hatte, geriet er 1945 in Spionageverdacht. Als ihn ein russisches Militärgericht schließlich zu 10 Jahren Lagerhaft verurteilte, hatte er seine Freundin Swetlana bereits fünf Jahre nicht mehr gesehen. Elf Jahre zuvor waren sie sich an der Universität vor der Physikalischen Fakultät zum ersten Mal begegnet.

Swetlana hatte selbst eine Odyssee in dunklen Verstecken hinter sich. Als Lew ins Arbeitslager musste, begannen sie, sich zu schreiben. Über zehn Jahre lang, Brief an Brief, rund 1500 sind es geworden. Durchhaltebriefe, Liebesbriefe. Aber auch umfangreiche Zeugnisse des Alltags im Gulag. Rund 2000 Kilometer legen sie jedes Mal zurück, fünf Mal reist Swetlana in die Eiswüste von Petschora, um ihren Freund zu sehen.

Der britische Historiker und Russlandexperte Orlando Figes hat diese Briefe durchgearbeitet und das persönliche Schicksal der Liebenden in den historischen Kontext gestellt, indem er ihre Lebensgeschichte erzählt.

Swetlana und Lew haben 1955 geheiratet und sind heute über neunzig Jahre alt.

Die ZEIT (01/2012/2013) urteilt: „Das neue Buch des Russland-Forschers Orlando Figes ist ein erhebendes, ein schreckliches, ein unfassbar trauriges Buh, es ist kaum erträgliche Lektüre und eine, die mit tiefer Dankbarkeit erfüllt – darüber, dass man es lesen durfte.“

Buchcover “Schick einen Gru߅”

Orlando Figes:
Schick einen Gruß, zuweilen durch die Sterne
Eine Geschichte von Liebe und Überleben in Zeiten des Terrors
a.d. Engl. und Russ. von Bern Rullkötter
Hanser Berlin, Berlin 2012

bei amazon mit Blick ins Buch

Interview mit Orlando Figes


 


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