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Oper im Kino:  Turandot, die wunderlich grausame Prinzessin, die das Lieben lernt

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Antonio Pappano freut sich! Drei Jahrzehnte hat er gewartet das musikalische, komplexes Spektakel um die rätselhafte Prinzessin Turandot vom italienischen Meister der intimen Tragik eines liebenden Herzens, Giacomo Puccini zu dirigieren. Jetzt ist es also soweit, bekannte Pappano. „Ich konnte es nicht abwarten, sie in die Hände zu bekommen“. In dem aufschlussreichen Interview für „The Guardian“ mit der Headline: „Ein Showstopper, eine Sphinx und eine Partitur voller Wunder: Wie ich Turandot lieben lernte.“ Pappano bekennt darin, dass Turandot viel mehr sei als Nessun Dorma. In einem ikonischen Schicksalslied wird die komplette Oper wie ein Extrakt sublimiert. Wir vernehmen: „ein ängstliches Warten auf das, was die Zukunft bringen wird, und ein triumphaler Glaube an die Fähigkeit eines heldenhaften Individuums, die Gefahren und Komplexitäten des Lebens zu überwinden“, so der Dirigent und Puccinikenner Pappano.

„In ihren Partituren gibt es alle Arten möglicher und unmöglicher Zeichen“, beschwerte sich einst Verleger Ricordi bei Puccini. „Es ist ein Wald von Verlangsamen und Beschleunigungen, sodass die Dirigenten den Kopf verlieren werden.“ Von den vielen Varianten der „Turandotte“, die seit Jahrhunderten auf den Theater- oder Opernbühne gespielt wurden, erregte das geheimnisvoll farbprächtige Märchenspiel des venezianischen Poeten Carlo Gozzi Puccinis Aufmerksamkeit.

Er war auf der Suche nach einer fantastischen, sinnesberauschenden Story. Per Zufall bei einem Dinner in Mailand 1920 erwähnten seine beiden Librettisten Giuseppe Adami und Renato Simoni das tragikomische Märchen Gozzis’, das auch schon Friedrich Schiller und Bertolt Brecht zu eigenen Dramen anregte. Puccini war begeistert. Er las die italienische Fassung des Märchendramas Schillers’. „Ich habe Turandot gelesen. Es scheint mir ratsam, dicht bei der Fabel zu bleiben“. Ich mache eine Turandot, „geschrieben mit den Augen der Gegenwart. Nach erfolgreichen 13 Opern wollte Puccini ganz dem Zeitgeist entsprechend neue Formen schaffen, mit ihnen experimentieren. Dabei ließ er sich von Claude Debussy, Richard Strauss, sogar dem Parsifal Wagners inspirieren. Puccinis „avanciertestes Projekt“ ist wie der Meister selbst sagte, „eine Fabel, eine andere als die von Schiller. Sondern eine Frau, die „phantastisch, poetisch und voller Menschenliebe ist“.

Der Dirigent des Abends, Antonio Pappano bezeichnet die Partitur der Märchen-Oper „Turandot“ als eine wunderbare musikalische Fundgrube. Was Pappano aus Puccinis letzter, herrlicher Oper klanglich herauszaubert, erleben wir bei der Übertragung aus London, wenn sich der Vorhang in London im Royal Opera House und in den vielen ausgesuchten Kinos in Europa hebt. Wir sind dabei, wenn die grausame rätselstellende eisumgürtelte Prinzessin Turandot und der Prinz Calaf zueinanderfinden. Eine kurze Besprechung folgt.

Die Oper Turandot ist vom 10. März bis zum 13. April im Royal Opera House zu sehen.

Karten für die Kinoübertragung finden sie unter: www.rohkinokarten.com

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