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Neu im Kino: „Bottled life“ über die Wassergeschäfte von Nestlé

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Nestlé ist der größte Lebensmittelkonzern der Welt. Als es sich 1992 mit der Übernahme von Perrier auch in das Wassergeschäft einkaufte, stand das Unternehmen mit einem Schlag an der Spitze der Flaschenwasserproduzenten. Grund genug für den Regisseur und Produzenten Urs Schnell und den Journalisten Res Gehriger einmal genauer hinzusehen: Was passiert hier eigentlich? Da wird vielerorts einfaches Wasser oder auch Leitungswasser abgepumpt, um es dann für ein vielfaches an gleicher Stelle in Flaschen wieder zu verkaufen. Andernorts entwickeln sich bestimmte Wasserprodukte des Konzerns zum günstigen Lifestyleprodukt, während in vielen Gegenden der Welt gerade dieses Wasser unerschwinglich ist.

Schnell und Gehriger forschten nach: Wem gehört das Wasser eigentlich? Gut ist, wenn Nestlé kommt und aus verdreckten Löchern sauberes Wasser holt. Doch je schlechter die Wasserversorgung irgendwo ist, umso besser ist es für das Geschäft des Unternehmens, ist ein Ergebnis der Filmemacher. „Bluewashing“ nennt Schnell die Methode von Nestlé, seine Geschäfte der Öffentlichkeit zu verkaufen, ohne jedoch zu viel Transparenz zuzulassen.

Der Deutschlandfunk lobt: „“Bottled Life“ – eine Dokumentation von Urs Schnell: spannend, ziemlich düster. Herausragend.“

Bei arte TV heißt es: „Nestlé legt großen Wert auf Imagepflege. Wenn es um Wasser geht, prägt vor allem Peter Brabeck das Bild des Konzerns. Er entwickelte eine Kommunikationsstrategie, die mit Begriffen wie „Corporate Social Responsibility“ (unternehmerische Sozialverantwortung) oder „Creating Shared Value“ (gemeinsame Werte schaffen) operiert. Ist das gelebte Firmenphilosophie? Beim Überprüfen dieser Frage kommt Journalist Gehriger zu ernüchternden Einsichten. Am Schluss bleibt ihm das Bild eines Konzerns, der sich weltweit Rechte an Wasserquellen sichert, um den Wassermarkt der Zukunft zu dominieren.“

Zeit online konstatiert: „Diese 90 Minuten sammeln Indizien für eine filmische Anklage von Peter Brabeck und seinen Managern. Die vielen Zwischenschnitte seiner Stellungnahmen dienen allein der Demaskierung seiner Borniertheit, Selbstgefälligkeit, Dreistigkeit und Scheinheiligkeit. Gehriger und Schnell wollen Nestlé der Amoralität überführen und den Konzern als gewissenlosen Marktakteur darstellen. […]Ein Gigant wie Nestlé agiert nur in dem juristischen und ökonomischen Rahmen, der ihm gesteckt wird. Was erlaubt ist, wird umgesetzt. In diesem Sinn genügt sich Bottled Life als erschütternde Machbarkeitsstudie.“

Cinema online fasst zusammen: „Welche brachialen und fragwürdigen Methoden dabei zum Einsatz kommen, veranschaulicht dieser lehrreiche Report.“

Bottled life

Kino zum Film: hier

 

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