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Ludewigs –Lust in Mecklenburg

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AusstellungDer kleine Ort mit Schloss ist einen Ausflug wert. Von Barbara Hoppe.

Als sich Herzog Christian Ludwig II. 1735 entschloss, ein kleines Jagdschloss abseits von Schwerin zu bauen, müssen die grünen Weiten Mecklenburg-Vorpommerns sehr einsam gewesen sein. Noch heute, auf halben Weg von Berlin nach Hamburg, zwischen Wittenberge und Schwerin gelegen, wirkt das gut 12.000 Einwohner zählende Örtchen jenseits von Großstadtlärm ein bisschen verträumt und beschaulich.

Schloss Ludwigslust

Versailles des Nordens

Der Residenzstadt Schwerin entfliehen wollte Herzog Friedrich von Mecklenburg-Schwerin 1772. Vier Jahre brauchte der Sohn von Christian Ludwig II., um das Jagdschloss abzureißen und stattdessen ein Barockschloss errichten zu lassen. Aus dem Ort Kledow wurde Ludwigslust, die Residenzstadt. Aus dem Sommerhäuschen das, was heute „Versailles des Nordens“ genannt wird: Eines der größten Barockschlösser Norddeutschlands. Und mit dem Schloss entstand ein einmaliges Ensemble aus Schloss, Hofkirche und Siedlung, umgeben von einem großzügig angelegten Park in englischem Stil mit Alleen, Gebäuden, Kanälen und Wasserspielen.

Park Ludwigslust, Brücke

Bis 1945 war das Schloss noch von der herzoglichen Familie bewohnt. Danach ereilte das Gebäude das übliche Schicksal: Erst kam die Armee, dann die Verwaltung. Inzwischen ist das Schloss aber wieder Museum. Die Restaurierung des Ostflügels ist fertiggestellt. 18 Räume laden ein, Kunstwerke aller Art zu entdecken.

Der Goldene Saal ist sicherlich einer der Höhepunkte. Doch Herzog Friedrich liebte auch die Kunst. Neben einer Uhrensammlung, wertvollen Elfenbeinarbeiten, diversen Büsten des französischen Bildhauers Jean-Antoine Houdon und der umfangreichen Gemäldegalerie beherbergt das Haus auch die größte Sammlung an Werken des französischen Jagdmalers Jean-Baptiste Oudry außerhalb Frankreichs.

Rathaus Ludwigslust

Inzwischen haben auch die Restaurierungsarbeiten am Westflügel des Schlosses begonnen, wo sich das Appartement der Herzogin befand sowie die Wohnung von Alexandrine von Preußen.

Zwischenzeitlich sollte man seine Schritte in die Kirche lenken. Das monumentale Gemälde „Verkündigung der Hirten“ aus dem 18. Jahrhundert und der originell dahinter verschwindenden Orgel ist ein Besuch wert. Danach geht’s in die hübsche Altstadt. Backsteinhaus an Backsteinhaus reiht sich hier entlang der Schlossstraße und lädt ein, noch ein bisschen zu verweilen in diesem hübschen kleinen und so verträumten Ort.

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