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Literatur: Martin Trenk „Döner Hawaii. Unser globalisiertes Essen“

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Literatur: Martin Trenk „Döner Hawaii. Unser globalisiertes Essen“Chop Suey kommt aus China? Falsch. Chicken Tikka Masala aus Indien? Auch falsch. Pizza aus Italien? Zumindest ein Jein. Letztere wurde zwar von einem Italiener in Würzburg im Jahr 1952 erfunden, seinen weltweiten Siegeszug trat das belegte Fladenbrot allerdings erst an, als sich die amerikanische Fast-Food-Kette Pizza Hut 1958 dazu entschloss, in die Welt hinauszuziehen. Unser Essen – eine Angelegenheit, die schon immer multikulti war, sagt der Ethnologe Martin Trenk. Auf rund 300 Seiten entzaubert er unsere Essensmythen: Die Tomate wie der Kartoffelkloß sind beide aus Amerika zu uns herübergeschwappt, heute gehören sie zum Inbegriff Italiens bzw. der guten alten bürgerlichen deutschen Küche.

Martin Trenk beginnt seine Spurensuche mit Christopher Kolumbus im Jahr 1492, der in Amerika nicht nur die Tomate oder die Kartoffel für die Klöße fand, sondern auch Chili und Schokolade. 500 Jahre Küchengeschichte fächert Martin Trenk auf, untersucht, warum Menschen was essen oder sich kulinarische Vorlieben verändern und spart dabei auch nicht aus, wie die zukünftige Entwicklung aussehen könnte.

Martin Trenk.
Döner Hawaii. Unser globalisiertes Essen
Klett-Cotta, Stuttgart 2015
Leseprobe_Martin Trenk_Döner Hawaii
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2 Gedanken zu „Literatur: Martin Trenk „Döner Hawaii. Unser globalisiertes Essen““

  1. Nein, in Würzburg wurde 1952 die erste deutsche Pizzeria eröffnet. Dort wurde nicht die Pizza erfunden. Es ist auch keine besondere Überraschung, dass die Globalisierung erst begann, als die Globalisierung begann und nicht vor 1000 Jahren …

    Dass die Tomate aus Amerika stammt – und? Es dürfte jedem einigermaßen klar sein, dass im Mittelalter nicht jede Frucht und jedes Gemüse greifbar war. Bill Buford spricht in seinem wirklich lesenswerten Buch „Hitze“ – das ich jedem Kochinteressierten ans Herz legen möchte* – davon, dass man an vielen italienischen Familien-Rezepten erkennen könne, ob sie vor oder nach Kolumbus entstanden seien. Den alten Rezepten fehlen Tomaten.

    Sorry, aber das obengenannte Buch klingt nach Sensationshuberei.

    * Buford war Literaturchef des New Yorker und begann nach einem Damaskus-Erlebnis – er hatte einen Starkoch zu einer Party eingeladen / mein Gott, du kannst doch keinen Starkoch zum Essen einladen – das Kochen von der Pieke auf zu lernen (als unbezahlte Hilfskraft im Lokal des Starkochs) und bereiste anschließend Italien, um die Wurzeln zu finden.

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    1. Lieber Herr Fix,

      danke für Ihre Ausführungen. Gut möglich, dass Sie mit Ihrer Einschätzung richtig liegen. Auf jeden Fall sollte man genauer hinsehen. Da haben Sie völlig Recht!

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