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Literatur: Debüt von Tilo Prückner „Willi Merkatz wird verlassen“

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Thilo Prückner_Willi Merkatz wird verlassen Willi Merkatz ist Arzt in Berlin, genauer, am Schlesischen Tor in Kreuzberg, wo er überwiegend Drogenabhängige behandelt und mit Methadon versorgt. Er ist um die 60 und bei jedem Blick in den Spiegel stellt er fest, dass sein Körper auch schon bessere Zeiten gesehen hat: Der Kopf ist immer noch zu groß, dafür scheint sein Körper, der nie besonders stattlich war, weiter zu schrumpfen und irgendwie immer mehr zu hängen. Zu allem Überfluss beantragt seine Frau nach 39 Jahren Ehe eine Auszeit, die darin mündet, dass sie mit ihrem neuen Liebhaber, einem indischen Arzt, in der ehemals gemeinsamen Wohnung eine ayurvedische Praxis eröffnet.

Willi Merkatz versucht, dem allem zu entfliehen: Er setzt sich ins Auto und fährt los. Nach Italien geht’s, wo er einst eine glückliche Kinder- und Jugendzeit verbrachte. Die pralle Arzthelferin Evelin ist auch nicht vor ihm sicher und gibt schließlich seinem Werben nach. Und doch weiß auch Willi, dem Ende des Lebens und dem Verfall des Körpers kann er nichts entgegensetzen.

Tilo Prückner, geboren 1940 in Augsburg, ist Schauspieler, der vor allem in seiner Rolle als Kriminalhauptmeister Gernot Schubert in der Reihe „Adelheid und ihre Mörder“ einem größeren Publikum bekannt wurde. Jedoch spielte er auch an Theatern in St. Gallen, Oberhausen und Berlin.

Zeit online positiv: „[…] Mit 73 Jahren hat er ein wunderbares Debüt veröffentlicht. […] Denn ganz davon abgesehen, dass auch permanente Lüsternheit in Verbindung zur Unfähigkeit zu deren Erfüllung eine ganz besondere Form der Qual ist, lauert, bei aller milden Ironie, in die Prückner seinen Antihelden taucht, dahinter etwas weitaus Grundsätzlicheres und Existentielleres: die Angst. Die Angst vor dem Altern, die Angst vor der Einsamkeit, die Todesangst.“

Tilo Prückner
Willi Merkatz wird verlassen
Verbrecher Verlag, Berlin 2013

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