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Literatur: Alain Mabanckou „Morgen werde ich zwanzig“. Eine Geschichte aus dem Kongo der siebziger Jahre

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Literatur: Alain Mabanckou „Morgen werde ich zwanzig“Geboren wurde Alain Mabanckou in Pointe-Noire, einer Hafenstadt mit fast einer Million Einwohnern in der Republik Kongo. Inzwischen lebt er als Professor für frankophone Literatur in Kalifornien. Dazwischen liegt eine Karriere, die ihn Dank eines Stipendiums von Brazzaville nach Paris führte, wo er Wirtschaftsrecht studierte und anschließend in einem Konzern zehn Jahre lang als juristischer Berater arbeitete, bis er 2002 in die USA ging und die Hochschulkarriere begann.

Bereits seit den neunziger Jahren ist Mabanckou als Schriftsteller tätig. Sein Debütroman „Bleu-Blanc-Rouge“ erhielt 1998 den Grand Prix littéraire de l’Afrique noire. Weitere Romane folgten, aber erst 2009 lag die erste deutsche Übersetzung vor, und zwar des siebten Romans von Alain Mabanckou „Black Bazar“.

Morgen werde ich zwanzig

In seinem jüngsten Roman entführt Mabanckou seine Leser ins Kongo der späten siebziger Jahre. Das Land ist unabhängig. Und der zehnjährige Michel beginnt gerade, die politisch-gesellschaftliche Welt um ihn herum zu erfassen, ob es dabei nun um den Sturz des Schahs in Persien oder die Vertreibung der Roten Khmer geht. Und wenn er etwas nicht versteht, muss Papa Roger ran und erklären. Oder Mama Pauline, wenn es um Polygamie, Kindersterblichkeit und Aberglaube geht. Aber nicht nur die große Welt macht Michel zu schaffen, auch persönlich muss er einiges verdauen: Seine 12-jährige Freundin Caroline scheint sich mehr für den Aufschneider aus der Fußballmannschaft zu interessieren als für ihn, sein kommunistischer Onkel René macht sich doch recht viel aus Geld und dass die Mama keine Kinder mehr bekommt, liegt angeblich auch an Michel: Der soll nämlich den Schlüssel zu ihrem Bauch versteckt haben, behauptet ein Schamane…

Deutschlandradio Kultur hält fest: „Mit diesem Entwicklungsroman gelingt es Alain Mabanckou ein vergnügliches und abgerundetes Bild seiner Heimat Ende der 70er-Jahre zu zeichnen und gleichzeitig Denkanstöße zu geben, wie weit sich die Welt in dem letzten 35 Jahren verändert hat – nicht nur im Kongo.“

WDR 5 positiv: „In seinem Buch erzählt er eine faszinierende, zuweilen komisch anmutende Familiengeschichte, die gleichzeitig exemplarisch vom Leben auf dem afrikanischen Kontinent erzählt. […] Ein fesselndes Buch, das einen unverstellten und sinnlichen Blick auf die politischen und sozialen Umbrüche der Siebziger Jahre in Afrika eröffnet.

SRF Kultur hält fest: „Das Resultat ist eine naiv anmutende, jedoch kunstvoll unverblümte Schilderung voller Komik und Witz des Familien- und Quartieralltags im ehemals französischen Kongo der 1970er Jahre.“

Alain Mabanckou liest heute Abend um 20 Uhr in Zürich:
Literaturhaus Zürich
Limmatquai 62, 8001 Zürich

Alain Mabanckou:
Morgen werde ich zwanzig
Aus dem Französischen von Holger Fock und Sabine Müller
Liebeskind Verlagsbuchhandlung, München 2015

 

 

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