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Komm mit auf eine Entdeckungsreise zu den großartigsten Bauwerken und erstaunlichsten Naturwundern der Welt

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„Die Wunder der Welt“. Rezension von Julia Feurich.

„Gib einem Kind grundsätzlich kein Buch, dass Du nicht selbst lesen würdest“. Der Berliner Verlag „Kleine Gestalten“ veröffentlicht bereits seit einigen Jahren nach dem Credo George Bernhard Shaws überaus erfolgreich poetische Bildergeschichten und originelle Sachbücher für junge Leser. Mit „Die Wunder der Welt“ ist nun ein weiteres außergewöhnliches Nachschlagewerk und Bilderbuch in einem erschienen, das Groß und Klein auf eine Entdeckungsreise zu den großartigsten Bauwerken und erstaunlichsten Naturwundern der Welt einlädt. Es ist nach dem „Atlas der Abenteuer“, dem „Großen Atlas der Tiere“ und dem „Atlas der Dinosaurier“ bereits das vierte Buch der erfolgreichen Abenteueratlas-Serie, welches die Handschrift der britischen Illustratorin Lucy Letherhand trägt. Erzählt wird die Reise um die Welt von Ben Handicott, Andreas Bredenfeld übersetzte die Texte ins Deutsche.

In bester Wimmelbuchmanier erwartet die Leser auf 87 Seiten eine Reise rund um den Globus: 30 sehr verschiedene Natur- und Baudenkmäler können auf je einer Doppelseite ausführlich und aus verschiedenen Perspektiven erkundet werden. Die meisten der ausgewählten Weltwunder zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe, deren Liste besonders schützenswerte Denkmäler, Stätten sowie Naturgebilde oder geologische Erscheinungsformen von außergewöhnlich universellem Wert erfasst. Manche Bauwerke wie das römische Kolosseum sind bereits Jahrtausende alt, andere wiederum sind erst vor 20 Jahren entstanden, wie der höchste Wolkenkratzer der Welt in Dubai. Auf der Abenteuerreise geht es tief hinab in Krater, Gräben, Riffe oder lange Täler und zugleich hoch hinaus auf Pyramiden, Kirchtürme, Wolkenkratzer und Berge. Aber auch Naturphänomene wie wirbelnde Lichtschleier, der rasante Gezeitenwechsel oder die Weite von Wüstengebieten und die Artenvielfalt in Flusstälern lassen den Betrachter staunen. Jedes einzelne „Wunder der Welt“ birgt seine Besonderheit in sich und erzählt dabei eine überaus spannende Geschichte.

Cover: Verlag Kleine Gestalten

Die Reise beginnt am Inselberg Uluru, eine der zahlreichen urtümlichen und teils unberührten Naturschönheiten Australiens und Ozeaniens, wo der Herzschlag eines uralten Landes zu spüren ist. Europa ist vor allem reich an von Menschenhand erschaffenen Wundern: Schlösser, Kirchen und prähistorische Stätten warten hier auf die Reisegesellschaft. In Nordamerika lassen sich so ziemlich alle Landschaftsformen entdecken, die man sich vorstellen kann – üppige Wälder, Gebirge, Vulkane, heiße Wüsten, eisige Weiten und noch vieles mehr, aber auch von Menschen geschaffene Wunderwerke wie die weltberühmte Freiheitsstatue. Mittel- und Südamerika steuert ebenfalls einzigartige Abenteuer zu der Weltwunder-Entdeckungsreise bei, nicht zuletzt mit seinem abgelegenen Wunderort, den Osterinseln mit ihren Moai-Statuen. In Asien befinden sich mit dem Mount Everest sowohl das Dach der Welt als auch der tiefste Punkt unseres Planeten im Marianengraben. Vom höchsten Gebäude der Welt in Dubai geht die Reise bis zur uralten Tempelstadt Angkor Wat. In Afrika gelangt die Reisegesellschaft mit dem Boot auf dem Nil zur unglaublichen Cheops-Pyramide oder den in Stein gemeißelten Tempeln von Ambu Simbel. Die Antarktis schließlich ist gewissermaßen selbst ein einziges großes Naturwunder!

Wie es sich für einen ordentlichen Atlas gehört, gewährt zunächst eine von Lucy Letherhand auf das Wesentliche reduzierte Weltkarte einen Überblick über die einzelnen Stationen der Weltreise. Jedem der sieben Kontinente ist darüber hinaus eine eigene Landkarte gewidmet, die neben den ausgewählten „Wundern der Welt“ noch auf weitere Sehenswürdigkeiten verweist, verbunden mit knappen Hinweisen wie in einem Reiseführer. Auf den Doppelseiten selbst wird in gewohnt wunderschönen Graphiken in erdig-warmen Farbtönen, in denen es viele Details zu entdecken gibt, allerhand Wissenswertes rund um die historisch bedeutenden Bauwerke und Naturdenkmäler kindgerecht präsentiert. In knappen und leicht verständlichen Einführungstexten erfahren die Leser etwas zum Ursprung und der Entstehungsgeschichte der verschiedenen Denkmäler, sowie zur Lage und zum Aussehen, darüber hinaus werden aber auch allerhand kuriose Fakten ausgeplaudert.

Buchseite: Verlag Kleine Gestalten

Am Ende des Buches wartet noch ein kleines Detektivspiel auf die Weltreisenden. Knapp 60 besondere Details wie das Zahlenrätsel der Sagrada Familia in Barcelona, ein Yak auf dem Gipfel des Mount Everests, ein Hängezelt am Fels des Yosemite Valley, die Flamingokolonie im Ngorongoro-Krater oder die Marathonläuferin auf der Chinesischen Mauer sind aufgelistet, nach denen nochmals in den jeweiligen Wimmelbildern gefahndet werden kann. Der Atlas ist ein schöner Einstieg für Kinder im lesefähigen Alter, sich erstmals mit unserem Welterbe auseinanderzusetzen und geheimnisvolle Kultur- und Naturdenkmäler aus aller Welt kennenzulernen und zu entdecken.

Durch die Wimmelbilder und liebevollen kleinen Details, die sich auf den jeweiligen Doppelseiten verstecken, können selbst kleinere Geschwister Freude am Durchblättern haben, ohne die vielen Details zu den „Wundern der Welt“ verstehen zu müssen . Das Buch bereitet so große Lust aufs Weiterforschen mit der ganzen Familie, vielleicht verbunden mit einer Reise zu leichter erreichbaren Zielen in Europa oder beim Stöbern in weiteren Fotobänden und Reiseführern im heimischen Wohnzimmer. 

Lucy Letherhand & Ben Handicott
Die Wunder der Welt
Kleine Gestalten, Berlin 2019
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