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„Himmelsmechanik“ an der Deutschen Oper Berlin

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Der Opernbesuch: Man kommt an, schnell den Mantel abgegeben, der Platz gesucht, wohlig lässt man sich in den Sitz sinken, vorne stimmen schon die Musiker ihre Instrumente. Die Ouvertüre, der Vorhang hebt sich, das Drama oder die Komödie beginnt. So kennen wir es, aber so muss es nicht sein!

Die Deutsche Oper in Berlin beginnt die neue Spielzeit mit einer begehbaren Operninstallation, bei der sich das Publikum durch ein Netz von Schallwellen bewegt. 1965 komponierte der deutsch-argentinische Komponist Mauricio Kagel (1931–2008) ein achtminütiges Werk, das er „Himmelsmechanik“ nannte, so, wie Wissenschaftler die Bahnen der Gestirne im Weltall nennen. Doch bei Kagel ist die Ordnung gestört: Sterne stürzen aufwärts, Halbmonde werden von Blitzen getroffen, Regenbögen sind falsch gebogen. Acht Minuten, in denen das Weltraum aus den Fugen geraten ist, musikalisch dargestellt von Schlagzeugern, die mit Donnerblech und Windmaschinen spielen.

Unter der künstlerischen Leitung des Medienkünstlers Sven Sören Beyer verlegt das Berliner Künstlernetzwerk phase 7 die „Himmelsmechanik“ in der sechziger Jahre Architektur des Foyers der Deutschen Oper. Anschließend transformieren die Künstler das Kagelsche Motiv mit einer Neukomposition von Christian Steinhäuser (geb. 1975) ins Heute, in dem vier Individuen versuchen, die Schieflage des Himmels zu korrigieren.

Und der Zuschauer? Er sitzt nicht gemütlich in seinem Sitz und schaut auf die Bühne, sondern befindet sich mitten in einer 3d-audio-Klangwelt.

Aufführungstermine: 22. bis 26. August 2013, 21 Uhr.

Weitere Informationen, Termine und Tickets: hier

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