Das Dirndl als Relikt aus uralten Zeiten, traditionsreiche Tracht, deren konventionelle Wurzeln durch schrille Modedesigner neu interpretiert werden? Nein, sagen die Literaturwissenschaftlerin Heide Hollmer und ihre Nichte Kathrin Hollmer. Denn so lange gibt es das Dirndl noch gar nicht. Erst Mitte des 18. Jahrhunderts und mit dem Zurück zur Natur von Jean-Jacques Rousseau begann sich der Adel für das vermeintlich einfache Landleben zu interessieren und imitierte die gängige Arbeitskleidung. Kittelschürze und einfaches Hemdchen ließen sich vielfach kombinieren und fertig ist das Dirndl. Die Autorinnen zeichnen die Geschichte des Dirndls nach und räumen auch mit Mythen um die Tracht auf.
Reich bebildert mit großformatigen Farbdrucken aktueller Dirndlmode, poppig in den Farben und gleichzeitig variierend mit altdeutscher Schrift, erhielt das Buch im Februar einen Designpreis.
Der Deutschlandfunk positiv: Das heiter geschriebene Buch ist eine Spurensuche und zeigt, wie sich das Dirndl-Tragen als erfundener Brauch verankern konnte und bis heute als Projektionsfläche für Fantasien über das Landleben funktioniert. [ ] Eine überraschend lesenswerte Dirndl-Dekonstruktion!
bei amazon
Klingt spannend! Hat jemand schon weitere Erfahrungen damit?