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Sturm-Frauen. Künstlerinnen der Avantgarde in Berlin 1910–1932. Ausstellung in Frankfurt

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Sturm-Frauen. Künstlerinnen der Avantgarde in Berlin 1910–1932. Ausstellung in FrankfurtEs waren nur 20 Jahre – oder waren es ganze 20 Jahre? Jahre, in denen Berlin nicht nur seine „Goldenen Twenties“ erlebte, sondern auch Künstlerinnen, dank eines Mannes, der sie und ihre Kunst bewunderte, ihre Kreativität entfalten und damit aus dem Schatten ihrer männlichen Kollegen wie Kandinsky, Marc, Schwitters oder Chagall heraustreten konnten.

Es war 1910, als der Galerist Herwarth Walden die Zeitschrift „Der Sturm“ gründete und damit das Zeitalter der modernen Kunst einläutete. Er stellte Künstlerinnen wie Sonia Delaunay, Natalja Gontscharowa, Else Lasker-Schüler, Gabriele Münter und Marianne von Werefkin vor und erklärte ihre Farb- und Formenwelt. Zusammen mit STURM-Abenden, der neu gegründeten STURM-Akademie und der STURM-Bühne entwickelte sich Berlin in diesen 20 Jahren und dank Herwarth Waldens zum Zentrum der europäischen Avantgarde.

Die Ausstellung in der Schirn Kunsthalle zeigt erstmals in einer Schau rund 280 Werke von insgesamt 18 STURM-Künstlerinnen des Expressionismus, des Kubismus, des Futurismus, des Konstruktivismus und der Neuen Sachlichkeit.

Herwarth Walden übrigens, der mit bürgerlichem Namen Georg Lewin hieß, verließ als Jude 1932 Deutschland und ging nach Moskau. Trotz seiner kommunistischen Gesinnung war er der stalinistischen Regierung wegen seines Interesses an der Avantgarde schnell verdächtig. Herwarth Walden wurde inhaftiert und starb 1941 im Alter von 63 Jahren in einem sowjetischen Gefängnis.

Das Erste (Titel, Thesen, Temperamente) fasst zusammen: „Die Ausstellung gibt einen Überblick über die wichtigsten Kunstströmungen des 20. Jahrhunderts und beleuchtet auch die Rolle der Frau in der avantgardistischen Kunst.“

Das art-magazin stellt fest: „Hochtalentiert, aber vergessen. Die Kunst der Moderne wurde von Männern dominiert. Dem Galeristen Herwarth Walden war das egal. In seiner Galerie förderte er auch zahlreiche Künstlerinnen, die trotz ihres Talents häufig übergangen wurden. 18 davon werden jetzt in der Frankfurter Schirn vorgestellt.“

Die Südwest Presse zitiert Schirn-Direktor Max Hollein: „Die Ausstellung „Sturm-Frauen. Künstlerinnen der Avantgarde in Berlin 1910-1932“ enthülle, dass Frauen viel mehr zur Entwicklung beigetragen haben als bekannt, […] Die Kunstwerke machten deutlich, dass es Kubismus, Expressionismus, Futurismus, Konstruktivismus und Neue Sachlichkeit ohne diese Frauen so nicht gegeben hätte.“

SWR2 meint: „Hier bleibt noch viel Stoff zum Forschen. Ein Anfang ist mit der Ausstellung in der Frankfurter Schirn gemacht. Diese Ausstellung zeigt einmal mehr, dass Kunst von Frauen nicht schlechter als die von Männern war, nur wesentlich weniger gesellschaftlich akzeptiert.“

Sturm-Frauen. Künstlerinnen der Avantgarde in Berlin 1910–1932.
Ausstellung bis zum 7. Februar 2016
Katalog zur Ausstellung: STURM-Frauen: Künstlerinnen der Avantgarde in Berlin 1910-1932

Schirn Kunsthalle
Römerberg
60311 Frankfurt am Main

Öffnungszeiten:
Dienstag, Freitag bis Sonntag: 10 – 19 UHR
Mittwoch, Donnerstag: 10 – 22 UHR

11 Euro/9 Euro

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